Gereifter Aussteiger

Karl Höfler, eine der Galionsfiguren der Gleisdorfer AEE Intec, ist ausgestiegen. Er konzentriert sich nun auf die rosenfelder & höfler consulting engineers GmbH & Co KG in Graz.

Ich bin mit Jahresende 2020 bei der AEE Intec ausgestiegen, bei der ich 2007 eingestiegen bin. Aber immer nur mit einer 50-Prozent-Verpflichtung“, berichtet der in der Klima- und Energiebranche bestens bekannte Karl Höfler im Gespräch mit Building Times. „Vorher war ich immer auf der TU Graz rund zehn Jahre selbstständig. Mir war immer wichtig, Theorie und Praxis zu verbinden – und das war als Abteilungsleiter bei der AEE Intec möglich“, so Höfler. Laufende Themen-Projekte mit der AEE Intec, wie etwa das der Reitbauers auf dem Pogusch, würden noch abgeschlossen, auch die Post City Linz würde natürlich weiterhin bearbeitet. „Da hat die AEE das Energie-Design gemacht und ich die Bauphysik, während das Büro Nussmüller Generalplaner ist“. Derzeit liefen dafür die Umwidmungen, dann folge das Bauverfahren, was bis Jahresende abgeschlossen sein sollte, berichtet Architekt Stefan Nussmüller.

Mit den Mitarbeitern der AEE treffe er sich jeden Monat zum Jour Fixe, weitere gemeinsame Projekte seien durchaus drinnen. Aber: „Derzeit boomt der Bau ungeheuer. In dieser Konstellation mit Rosenfelder bin ich seit 2003 und wir haben eine Vorreiter-Rolle in der Steiermark. Wir haben sehr viele öffentliche Projekte, beispielsweise auch den MedCampus, und machen sehr viel Wohnbau mit dem Fokus Holzbau – mit allen steirischen Wohnbau-Trägern. Einen großen Teil machen auch öffentliche Bildungsbauten aus, also vor allem Schulen und Kindergärten, das ist einfach ein Schwerpunkt von uns. Ich glaube, wir haben zurzeit gleich zehn davon gleichzeitig laufen“, detailliert Höfler.

Breit aufgestellt

Seit 13 Jahren sei das Büro vier Mann stark – „Wir waren auch schon größer“ – und hinter dem Büro Pfeiler (Graz) die Nummer Zwei in der Steiermark. Was bei einem Jahresumsatz von 600.000 bis 800.00 Euro einen hervorragenden Pro-Kopf-Umsatz bedeutet.

„Wir sind sehr breit aufgestellt, sowohl was den Leistungsumfang als auch die Auftraggeber-Struktur betrifft. Von der Pandemie haben wir überhaupt nichts gespürt, aber viele Büros haben Sorgen, ob es nächstes Jahr noch Aufträge geben wird. Für uns schaut es gut aus, weil wir große Projekte haben, die über zwei und drei Jahre reichen. Wir sind eher in der Planung, wofür oft noch Geld vorhanden ist, während mit der Ausführung gewartet wird“, sieht Karl Höfler die nähere Zukunft optimistisch.

Die Bauphysik spiele eine immer wichtigere Rolle, aus Gründen der Ökologie, der Nachhaltigkeit, der Energie und des Schallschutzes, mit dem Fokus auf Schallschutz und sommerlichem Wärmeschutz, prognostiziert Höfler, der nebenbei „jeweils im Herbst einen kleinen Lehrauftrag im Masterstudium über „Energieeffizienz und Gebäudeplanung“ hat.