Rechenzentrum heizt Klinik Floridsdorf ein

Ab 2023 soll die Abwärme des privaten Rechenzentrums Interxion 50 bis 70 Prozent des Wärmebedarfs der Klinik Floridsdorf abdecken.

Das Rechenzentrum von Interxion wird künftig die Klinik Floridsdorf beheizen. Wien Energie errichtet dafür eine Wärmepumpenanlage, die an der Kühlanlage des Rechenzentrums angeschlossen wird. Investiert werden 3,5 Millionen Euro. Die Anlage „recycelt“ überschüssige Wärme aus den Serverräumen effizient und wandelt diese in Fernwärme für die Klinik um. In Zukunft werden 50 bis 70 Prozent des Wärmebedarfs der Klinik durch die Abwärme des Rechenzentrums durch die neue Anlage von Wien Energie gedeckt. Das Rechenzentrum von Interxion ist nur wenige hundert Meter von der Klinik Floridsdorf entfernt. Über eine eigene Verbindungsleitung wird das Spital direkt mit lokaler Wärme aus Floridsdorf versorgt.

Neue Abwärme-Konzepte

Bis 2040 soll die Wiener Fernwärme vollständig klimaneutral produziert werden. Großes Potential sieht Wien Energie neben Geothermie und Großwärmepumpen in der Nutzung von vorhandener Abwärme in der Stadt. „Energie aus Floridsdorf für Floridsdorf, diese lokale Ressourcennutzung ist das Gebot der Stunde“, erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung. Wien Energie errichtet und investiert in eine neue Wärmepumpenanlage, um dieses Abwärme-Konzept umzusetzen. Neben der Versorgung der Klinik Floridsdorf erzeugt Wien Energie zusätzlich Kälte für das Rechenzentrum. Interxion betreibt laut Aussendung in Floridsdorf den größten Rechenzentrums-Campus Österreichs, dieses fungiert auch als digitale Drehscheibe in Zentral- und Osteuropa.

Erste Wärmelieferung 2023 geplant

Seit Herbst 2021 wird an der Planung und Umsetzung des Abwärme-Projekts gearbeitet. Nach dem Bau der Verbindungsleitung zwischen Klinik und Rechenzentrum erfolgt der Anschluss an das Kühlsystems von Interxion. Gleichzeitig errichtet Wien Energie in der Energiezentrale der Klinik Floridsdorf drei Wärmepumpen mit einer Leistung von je ein Megawatt. Das Projekt wird aus den Mitteln der Umweltförderung des BMK gefördert, bis zu 4.000 Tonnen CO2 pro Jahr sollen eingespart werden.