Erste Passivhaus-Klinik besteht Drucktest

Beim weltweit ersten Passiv-Krankenhaus rückt die Zertifizierung immer näher, der Drucktest konnte erfolgreich ausgeführt werden.

Das viel beachtete Pilotprojekt im Frankfurter Stadtteil Höchst ist schon weit fortgeschritten. Das Außengerüst ist vollständig abgebaut, die weiße Fassade des Neubaus nun sichtbar. Derzeit läuft der Innenausbau des weltweit ersten zertifizierten Passivhaus-Krankenhauses mit insgesamt acht Geschossen auf Hochtouren. Zur Zertifizierung des Passivhaus-Neubaus mit über 78.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche gehört auch ein Drucktest, mit dem die Luftdichtheit des Gebäudes gemessen wird. Das Differenzdruck-Messverfahren dient dazu, eventuelle Leckagen in der Gebäudehülle aufzuspüren, die zu einem unkontrollierten Wärmeverlust führen. Beim Neubau des Klinikums Frankfurt Höchst lieferte der Drucktest sehr gute Ergebnisse. Das ist nicht nur für die Energiebilanz des Gebäudes günstig, sondern hilft auch, zukünftige Bauschäden zu vermeiden. Die Messung ergab einen Drucktestkennwert n50 von 0,13 h-1. Da beim PassivhausStandard ein n50-Wert von bis zu 0,6 h-1 erlaubt ist, ist das Ergebnis für den Neubau des Klinikums Frankfurt Höchst äußerst positiv.

Monitoring geplant

Das Passivhaus Institut begleitet den Neubau des Klinikums Frankfurt Höchst seit den ersten Planungen und zertifiziert das Gebäude als Pilotprojekt. Weiterhin ist für den Neubau ein Monitoring beantragt. Damit sollen die im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung erarbeiteten energetischen Zielwerte für Krankenhäuser im PassivhausStandard in der Praxis überprüft und daraus weitere Handlungsempfehlungen für Planung und Betrieb abgeleitet werden.

Fertigstellung 2021 

Die komplette Fertigstellung des Klinikneubaus in Frankfurt-Höchst mit 664 Betten, zehn Operationssälen und einem Hybrid-Operationssaal ist für das Jahr 2021 geplant. Die Kosten für den Ersatzneubau werden mit 263 Millionen Euro angegeben. Das Land Hessen beteiligt sich mit rund 55 Millionen an dem energieeffizienten Neubau, die Stadt Frankfurt am Main mit rund 208 Millionen Euro. Zwei Bestandsgebäude aus den sechziger Jahren sollen nach Bezug der Passivhaus-Klinik abgerissen werden. Auf dem Klinikgelände sind anschließend zwei weitere Bauabschnitte geplant.