Wifo rechnet mit Abschwung

Verschlechterung der Frühindikatoren: Österreichs Wirtschaftsleistung sank laut Wifo-Schnellschätzung im II. Quartal 2023, nachdem sie zuvor seit Mitte 2022 stagniert hatte.

Dämpfend wirkten insbesondere der Rückgang der Bruttowertschöpfung in verschiedenen Dienstleistungsbereichen, im Bauwesen und in der Industrie. Für das III. Quartal deuten Frühindikatoren auf einen erneuten BIP-Rückgang hin. „Der Mangel an Nachfrage ist mittlerweile das wichtigste Produktionshindernis“, so der Autor des aktuellen Konjunkturberichtes Christian Glocker. Insgesamt wuchs die Weltwirtschaft im I. Quartal 2023, doch mit Unterschieden. Schwellenländer expandierten, Industrieländer hatten eine schwächere Entwicklung.

Auf Stagnation folgt Rückgang

Österreichs Wirtschaft stagnierte ab Mitte 2022 bis I. Quartal 2023, dann folgte im II. Quartal ein Rückgang. Vorlaufindikatoren deuten laut Wifo auf weiteres Schrumpfen hin, mit mittelfristigen düsteren Aussichten, da preisliche Wettbewerbsfähigkeit verloren geht.

Der Wifo-Konjunkturtest zeigt pessimistischere Unternehmensaussichten, vor allem in Sachgütererzeugung. Der Preisauftrieb hat sich zuletzt weiter abgeschwächt, bleibt jedoch kräftig. Die seit längerem beobachtete Verlangsamung der Erzeugerpreisinflation sowie der Rückgang der Energiepreise zeigen sich nun deutlicher in den Verbraucherpreisen. Letztere lagen im Juni allerdings immer noch um 8,0% über dem Vorjahresniveau (laut VPI; Schnellschätzung für Juli +7,0%).

Die Konjunkturschwäche wirkt sich laut Wifo auch auf Arbeitsmarkt aus: Die Arbeitslosigkeit stieg zuletzt weiter an, während die Zahl der offenen Stellen abnahm und der Beschäftigungsaufbau weitgehend zum Stillstand gekommen ist.