Schöck: Digitaler Chekker für Betonfertigteile
Mehr Digitalisierung: Gemeinsam mit dem Grazer Softwareunternehmen Robotic hat Schöck ein Produkt für die automatisierte Produktions- und Qualitätssicherung bei der Herstellung von Betonfertigteilen entwickelt. Das Unternehmen hält jetzt 49,95 Prozent an Robotic Eyes.
Die erste gemeinsame Entwicklung von Schöck und Robotic Eyes ist eine digitale Systemlösung, die 2022 jetzt unter dem Namen Chekker auf den Markt kommen und von der Beamionic, einer 100-prozentigen Tochter von Robotic Eyes, produziert und vertrieben wird. Die Geschäftsführung der Beamionic übernehmen Bernard Reitinger, technischer Geschäftsführer bei Robotic Eyes und Beamionic, und Hubert Fritschi, bisher in verschiedenen leitenden Funktionen bei Schöck tätig.
Chekker als Werkzeug
Mit dem Chekker ist laut Beamionic ein Präzisionsmessinstrument entwickelt worden, welches gleichzeitig die Herstellung der Fertigteile erleichtern soll. Statt Pläne und Ergebnisse abgleichen zu müssen, bekommen die Arbeiter mit dem Chekker eine schrittweise Anleitung im Maßstab 1:1 direkt auf die Arbeitsfläche projiziert und gleichzeitig eine automatisierte Qualitätsüberprüfung läuft. „Digitalisierung bedeutet nicht nur das Anschaffen neuer Technik, sondern in erster Linie die Vereinfachung und Automatisierung von Arbeitsprozessen. Mit dem Chekker unterstützen wir die Produktionsprozesse in Effizienz und Qualität, obwohl die Branche unter akutem Fachkräftemangel leidet“, sagt Mike Bucher, Vorstandsvorsitzender von Schöck.
Weitere überarbeitete Produkte
Neben dem Chekker hat Schöck an weiteren Produkten gearbeitet. So wurde an zuverlässigen Trittschall-Kennwerten für Balkondämmelemente durch ein neues und standardisiertes Prüfverfahren gearbeitet und mit Isokorb eine Prüfreihe durchgeführt. Weiters wurde der Glasfaserverbundwerkstoff Combar vorgestellt, der für den Spezialtief- und Hochbau konzipiert wurde. Der beschichtete Bewehrungsstab besteht aus Glasfasern, die mit einem Vinylesterharz gebunden sind. Laut Schöck ist von Combar vor Korrosion geschützt. Den Schwerlastdorn SLD hat das Unternehmen ebenfalls überarbeitet und den Querkraftdorn Stacon entwickelt. Die neue Serie bietet laut Hersteller höhere Tragfähigkeiten in schlanken Bauteilen. Mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt sich Schöck nicht nur beim Chekker, sondern auch bei der im November ausgespielten Bemessungssoftware Scalix. An dieser wird weitergearbeitet und die Software laufend erweitert.
Gründer verstorben
Schöck feiert dieses Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Leider musste das Unternehmen vor kurzem eine traurige Nachricht verkünden: Isokorb-Erfinder Eberhard Schöck ist am 19. Jänner im Alter von 86 Jahren verstorben. Der gelernte Bauingenieur hat sich sehr früh mit Wärmebrücken beschäftigt und 1983 den Isokorb auf den Markt gebracht.