Loytec: Produzieren und optimieren

Hans-Jörg Schweinzer, Geschäftsführer des in Wien produzierenden Raumautomatisierungsunternehmens Loytec, im Building Times Exklusivinterview: Wie sein Unternehmen mit Covid19 umgeht und welche Auswirkungen der Virus auf das globale Business von Loytec hat.

Building Times: Hr. Schweinzer, bei Loytec wird weiter produziert. Wie lange lässt sich dieser Status in etwa aufrechterhalten?

Schweinzer: Wir gehen derzeit davon aus, dass es keine Verbesserung der Lage bis Mitte Mai geben wird. Bei Loytec arbeiten alle, die können nun von zu Hause aus. Wir haben es sogar geschafft die Entwicklungsabteilung in Home Office zu bringen. Die Produktion ist noch voll im Betrieb. Wir haben bestmögliche Vorkehrungen getroffen, damit der Arbeitsplatz für unsere Mitarbeiter so sicher wie möglich ist.

BT: Wie sieht es mit der Lieferkette aus, haben Sie keine Probleme mit Zulieferern, z. B. aus China?

Schweinzer: Derzeit haben wir kein Problem mit der Lieferkette. Es gibt natürlich immer wieder mal Verzögerungen. Bis jetzt konnten wir dies allerdings durch das bestehende lokale Lager ausgleichen.

BT: Ist die Nachfrage nach Loytec-Produkten eingebrochen oder wird noch auf normalem Niveau ausgeliefert?

Schweinzer: Ab der dritten Märzwoche kam es doch zu einem deutlichen Rückgang der Abrufe bzw. Bestellungen. Gleichzeitig hatten wir aber sogar einen Anstieg bei der Ausarbeitung von Angeboten für große Projekte. Diese Anfragen kamen aus den verschiedensten Vertriebsgebieten weltweit.

BT: Wird das den Frühlingsumsatz drücken?

Schweinzer: Für April rechne ich weiter mit Umsatzzahlen auf einem niedrigen Niveau.
Viele Baustellen sind noch offen und dort wird auch noch installiert und in Betrieb genommen. Allerdings weiß aus heutigem Stand niemand, wie lange auf den Baustellen noch gearbeitet werden darf/kann.

BT: Es gibt also derzeit keine Kurzarbeit?

Schweinzer: Unser technischer Support ist sehr gut beschäftigt. Auch viele unserer Kunden haben technisches Personal jetzt im Home Office und da wird fleißig programmiert und es werden auch neue Projekte vorbereitet. Jeder will die Zeit nun nutzen um in den „Tagen danach“ gut vorbereitet weg zu starten – gut so – die Stimmung ist bei den meisten noch recht gut.

BT: Loytec ist ja weltweit auf Messen präsent, die nun abgesagt wurden. Erwarten Sie dadurch Nachteile am Markt nach Corona?

Schweinzer: Das trifft alle Firmen in der Branche gleichermaßen. Wir bauen daher immer mehr auf digitale Möglichkeiten Informationen an unsere Kunden weiterzugeben. Das inkludiert auch e-learning – anstatt in Trainings zu sitzen können Trainings zum Teil jetzt schon online gemacht werden. Dieses Angebot bauen wir gerade auch rasch aus. Zusätzlich gibt es zahlreiche kurze YouTube Videos für Trainingszwecke aber auch zur Unterstützung des technischen Supports. Unser Vertrieb ist sehr aktiv, um Kontakt mit unseren Kunden zu halten. So fließen wichtige Informationen von beiden Seiten.

Und außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!