Kunststoff statt Bitumen

Der österreichische Markt für großflächige Gebäudeabdichtungen entwickelte sich im Jahr 2019 erfreulich. Nicht zuletzt die Nachfrage nach Steildachbahnen sorgte für Dynamik.

Das Wachstum am Markt für Abdichtungsbahnen und flüssige Bauwerksabdichtungen nahm im vergangenen Jahr wieder Fahrt auf. Laut aktuellem Branchenradar „Abdichtungsbahnen und Bauwerksabdichtungen in Österreich“ erhöhten sich die Herstellererlöse im Jahr 2019 um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 203,1 Millionen Euro. Bei Abdichtungsbahnen stiegen die Erlöse um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 167,2 Millionen Euro, bei flüssigen Bauwerksabdichtungen (BWA) um vier Prozent auf 35,9 Millionen Euro.

Bei BWA entwickelten sich einmal mehr Produkte auf Zement-Acryl-Basis und flüssige Kunststoffe dynamischer als bituminöse Spachtelmassen (KMB). Der Marktanteil der innovativen Abdichtungsmittel stieg dadurch erlösseitig auf über 61 Prozent. Mengenmäßig hatten KMB mit knapp 77 Prozent aber klar die Nase vorne. Auch bei Abdichtungsbahnen stieg der Druck auf Produkte aus Bitumen. Zwar erhöhte sich der Umsatz mit Bitumenbahnen kräftig um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr, das Wachstum war aber zur Gänze preisgetrieben. Die Nachfrage konnten nur Kunststoffbahnen und EPDM-Bahnen ausweiten.

Infolge sank der Marktanteil von Bitumenbahnen um nahezu einen Prozentpunkt auf rund 63 Prozent. Speziell bei leichten Steildachbahnen (<1,1kg/m²) musste Bitumen erhebliche Mengen an Kunststoff abgeben. Gegenüber 2018 sank der Absatz um 140.000 Quadratmeter (-11,3%). Insgesamt sorgte das Steildach allerdings für erhebliche Wachstumsbeiträge, auch erlösseitig. Der Umsatz mit Steildachbahnen wuchs um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit sogar um einen Tick rascher als bei den seit Jahren boomenden EPDM-Bahnen (+5,6%).

Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!