Viel Holz im Campus

Der neue International Campus Vienna entspricht einem guten Niedrigstenergiehaus-Standard und beinhaltet 85% Holzanteil.

Nach nur sieben Monaten Bauzeit konnten die Bauarbeiten des bilingualen Bildungscampus „International Campus Vienna“ (ICV) an der südlichen Stadtgrenze Wiens abgeschlossen werden. Im September wurde eröffnet. Es entstand ein kindgerechtes, energieeffizientes, 4.500 m2 großes Bauwerk mit 85% Holzanteil. Der Campus besteht aus dem Kindergarten Arche Noah und der konfessionellen Privatschule Mayflower Christian Academy. Derzeit werden dort bereits 170 Kinder aus 30 Nationen betreut. Große Gemeinschaftsflächen, Einzelarbeitsplätze für konzentriertes Arbeiten und kleinere abgetrennte Räumen bilden das Grundkonzept für die Architektur.

Errichtet wurde der Bildungscampus von dem Bauunternehmen Lukas Lang Building Technologies GmbH (LLBT). Die Räumlichkeiten können bei Bedarf adaptiert und erweitert werden, sodass zukünftig auch Platz für 800 Schüler und Kinder geschaffen werden könnte.

Building Times hat zur Gebäudetechnik nachgefragt: Das Schulgebäude soll über eine kontrollierte Lüftungsanlage beheizt werden, so die Stellungnahme von LLBT. Die Lüftungsanlage beinhaltet eine Wärmerückgewinnung, die durch die internen Lasten aufgeheizte Luft aus dem Gebäude mit einen Wirkungsgrad von etwa 80% erwärmt, und die Hauptheizlast des Gebäudes übernimmt. Das Heizregister in der Lüftungsanlage wird zusätzlich über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe versorgt. Zur Abdeckung der Heizlastspitzen gibt es im Bedarfsfall außerdem noch dezentrale elektrische Infrarot-Heizpaneele. Der standortbezogene Heizwärmebedarf liegt bei 17 kWh/m²a. Dies entspricht einem guten Niedrigstenergiehaus-Standard.

Neben dem innovativen Heizkonzept sei das Gebäude bautechnisch und statisch ausgeklügelt konzipiert, so das Bauunternehmen. Der modulare Bau folge der Topografie des Geländes, wodurch die Herausforderung des Geländesprungs gemeistert wurde. Höchste brandschutztechnische Maßnahmen seien hier verbaut worden, sodass in Katastrophenfällen das Gebäude „bestand halte und nicht in sich zusammenbreche“.