Giftstoffe lauern auf Altbau-Baustellen

Insbesondere bei Altbau-Sanierungen kommt es vermehrt zur Freisetzung von Giftstoffen in der Luft. Das Unternehmen Team Direkt gibt Tipps, wie auf solchen Baustellen gefahrlos gearbeitet werden kann.

Bei Sanierung und Abriss sollten Mundschutz und Handschuhe, Schutzbekleidung und Schleusen, Absaugtechnik und Staubschutz durch bauliche Trennung Standard sein. Denn neben jeder Menge Staub lauern auch zahlreiche Giftstoffe auf einer Baustelle, warnen die Experten für staubfreies Arbeiten von Team Direkt. „Es geht nicht nur Zementstaub, Kalk-, Gips- oder Betonstaub, die für die Atemwege gefährliche Quarze enthalten, die in der Lunge irreparablen Schaden anrichten können. Insbesondere in der Altbausanierung kommt eine ganze Reihe an Giftstoffen hinzu, die die Atemwege reizen und zum Teil nachweislich Krebserregend sind“, warnt Geschäftsführer Jan Binder.

Besonders gefährlich in diesem Zusammenhang sind Häuser, die vor 1970 errichtet wurden: Hier wurde in der Regel nicht nur reichlich Formaldehyd, über Span- und Presskorkplatten, Versiegelungen, über Mineralfaserdämmstoffe oder Fertigparkett, in die Häuser eingebracht. Auch die Holzschutzmittel PCP und Lindan, Flammschutzmittel oder Weichmacher sind noch in großen Mengen in Gebäuden der 1950er und 1960-Jahre zu finden. Den meisten bekannt ist auch der Baustoff Asbest, der noch bis Anfang der 1990er Jahre hergestellt und vorzugsweise in Dach- und Fassadenplatten verbaut wurde. Gefährlich, weil hochgradig krebserregend, sind die Fasern, wenn sie durch Beschädigung oder Abriss freigesetzt und eingeatmet werden. Problematisch ist auch eine weitere Faser, die teilweise noch bis ins Jahr 2000 hinein verbaut wurde: künstliche Mineralfaserplatten (KMF). Die älteren Platten, die bis Mitte der 90er Jahre als Lärm- und Wärmedämmung eingebaut wurden, gelten ebenfalls als krebserregend, die neueren Sorten mussten immerhin bestimmte, hohe gesetzliche Anforderungen erfüllen, werden aber inzwischen auch nicht mehr verbaut.

Mithilfe technischer Vorrichtungen, baulicher Maßnahmen und persönlicher Schutzmaßnahmen können Giftstoffe und Stäube entschärft werden: Dazu gehört der Einsatz von Schleusen sowie die Abschattung des Arbeitsbereichs zu nicht kontaminierten Bereichen, die Installation von Entstaubern direkt am Arbeitsgerät oder der Maschine und von Luftreinigern, das Tragen von Einwegschutzhandschuhen und -Kleidung, Atemschutzmasken des Typs FFP3  und Sicherheitsschuhe. Bei der Wahl des Entstaubers muss auf ein geeignetes Gerät der Staubklasse H mit zusätzlicher Kennzeichnung, beispielsweise für Asbest, geachtet werden. Auch die sichere Entsorgung des Bauschutts darf nicht vergessen werden.