Solares Desaster
Die Hersteller von Photovoltaik-Paneelen und Thermischen Solarkollektoren leiden kräftig, wie die aktuellen Daten von Branchenradar zeigen.
Sonnenenergie gilt als Technologie der Zukunft. Die reale Situation in Österreich zeigt aber ein ganz anderes Bild. Im laufenden Jahr schrumpfen die Erlöse der Hersteller von Photovoltaik-Paneelen und Thermischen Solarkollektoren am österreichischen Markt insgesamt um voraussichtlich rund sieben Prozent gegenüber Vorjahr auf 102 Millionen Euro. Damit setzt sich die vor zwei Jahren einsetzende Kontraktion ungebremst fort. Doch wenngleich in beiden Marktsegmenten die Erlöse sinken, sind doch die Treiber dahinter unterschiedlicher Natur.
PV Minus 7 Prozent
Der Umsatz mit Photovoltaik-Paneelen reduziert sich im heurigen Jahr vermutlich um etwa sieben Prozent gegenüber Vorjahr auf 87,2 Millionen Euro. Der Rückgang ist zur Gänze auf den ungebremsten Preisverfall bei PV-Modulen zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorjahr werden PV-Paneele heuer um durchschnittlich acht Prozent günstiger verkauft. In früheren Jahren wurden die sinkenden Preis noch durch steigenden Absatzzahlen kompensiert. Das ist vorbei, die Verkäufe steigen im laufenden Jahr insgesamt um rund ein Prozent gegenüber Vorjahr, so die Analyse. Die Wachstumsbeiträge kommen dabei ausschließlich von gewerblichen Anwendern (z.B. Landwirtschaft) und von PV-Kraftwerken. Bei privaten Haushalten ist die Lust an einer Photovoltaikanlage indessen weiter im Abklingen.
Solar-Thermie Minus 8 Prozent
In der Solarthermie ist die Preislage zwar intakt, dafür scheint absatzseitig die Talfahrt kein Ende nehmen zu wollen. Seit nunmehr zehn Jahren sinkt die Nachfrage nach Thermischen Solaranlagen Jahr für Jahr, heuer um voraussichtlich acht Prozent gegenüber Vorjahr. Für heuer wird ein Umsatz von gerade nch 15,2 Millionen Euro erwartet. In den letzten zehn Jahren hat der Markt absatzseitig mehr als siebzig Prozent des seinerzeitigen Volumens verloren. Die Kontraktion des Marktes für Solarthermie ging Hand in Hand mit dem Anstieg von Photovoltaik. Jetzt stehen beide Märkte vor gewaltigen Herausforderungen, resümiert Kreutzer, Fischer & Partner.