Baustoffindustrie legt kräftig zu

Die Konjunkturerhebung 2018 der Stein- und keramische Industrie weist eine dickes Umsatzplus von 4,6 Prozent aus.

Der Fachverband der Stein- und keramischen Industrie präsentierte kürzlich die Ergebnisse seiner jährlich unter über 300 Mitgliedsunternehmen durchgeführten Konjunkturerhebung. „Wir konnten im Jahr 2018 ein Umsatzwachstum von 4,6% auf EUR 3,52 Mrd. verzeichnen. Fast alle Teilbranchen unserer Industrie konnten die Umsätze steigern“, so Geschäftsführer Andreas Pfeiler. Die Erhebung zeigte auch, dass stark steigende Logistik-, Energie- und Personalkosten massiv aufs Ergebnis drücken. Trotzdem konnte auch die Beschäftigtenzahl um 2,8% gesteigert werden.

Wie schon in den Vorjahren wurde das Wachstum in erster Linie durch die urbanen Wohnbau- und gewerblichen Hochbauaktivitäten zwischen Wien und Salzburg getrieben. „Teils wurde hier schon an den Kapazitätsgrenzen gearbeitet. Viele Unternehmen hatten mit veritablen Logistikproblemen zu kämpfen. Transportkapazitäten waren teilweise nicht verfügbar“, hebt Pfeiler hervor. Der Tiefbau legte mäßig zu, fiel aber gegenüber dem Hochbau deutlich ab.

Ein Wachstum über dem Branchendurschnitt verzeichneten die exportorientierte Feuerfestindustrie (+13,0%), die Transportbetonindustrie (+12,1%) und die Beton- und -fertigteilindustrie (+6,3%). Unterdurchschnittlich waren die Schüttgüter Schotter (+1,9%) und Sand-Kies (+0,4%) sowie die Putz- und Mörtelindustrie (+0,8%). Verluste mussten die Feinkeramische Industrie (-4,2%), die Kalkindustrie (-2,3%) und die Naturwerksteinindustrie (-2,0%) hinnehmen.

Fachverbandsobmann Manfred Asamer führte aus, dass die Belastungen bei der Logistik (Transporte und Treibstoffe) um bis 15% gestiegen sind. Darüber hinaus zogen seit der Trennung der Strompreiszone Deutschland-Österreich die Strompreise bis zu 30% an.

Neben den steigenden Kosten ist die Branche auch laufend mit drohenden Eingriffen in den freien Markt und der Verunglimpfung ihrer Produkte konfrontiert. Besonders ärgerlich sei die immer wieder aufflammende Diskussion, dass Holz der ökologische Nachhaltigkeit von Bauprodukten, die nicht immer offen und ehrlich geführt wird. „Was bei mineralischen Rohstoffen bei der Produktion an CO2 freigesetzt wird, findet bei anderen Baustoffen am Ende des Lebenszyklus statt. Die Bilanz ist unterm Strich gleich. Wir hoffen, dass sich im Rahmen der Bioökonomiestrategie Sachlichkeit und die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus durchsetzt“, so Asamer.