Waagner Biro wiederbelebt
Die totgeglaubte Stahlbausparte von Waagner-Biro ist wieder da. Sie heißt nun „Waagner Biro steel and glass GmbH“ und gehört Abdullah Al Mansouri aus Abu Dhabi.
„Die Nachrichten über meinen Tod sind stark übertrieben“, hat Mark Twain 1897 im New York Journal geschrieben – und das gilt auch für die Stahlbausparte des Traditions-Unternehmens Waagner-Biro: Hatte es zu Jahresanfang noch so ausgesehen, als habe die Stahlbausparte im Gegensatz zum Brückenbau und zur Bühnentechnik keinerlei Zukunft, so wurde nun die neue „Waagner Biro steel and glass Gmbh“ ins Firmenbuch eingetragen. Adresse wie gehabt, Geschäftsführer Johann Sischka ebenso.
Kurzer Rückblick: Die Waagner-Biro Stahlbau AG musste im Oktober des Vorjahres Konkurs anmelden. Mit ein Grund waren offen gebliebene Forderungen beim weltweit gerühmten Projekt des Louvre Abu Dhabi. Genau von dort ist nun auch die Hilfe gekommen.
Nachdem die Tochterfirmen in UK und im nahen Osten Aufträge hat der Masseverwalter die „steel and glass“ gegründet, die Töchter angehängt und diese kleine Gruppe dann an den Investor verkauft. „Dieser heißt Abdullah Al Mansouri, ist in Abu Dhabi zuhause, besitzt unter anderem eine Spezialglas-Fabrik und hat ‚einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag‘ erlegt“, berichtet Johann Sischka über die äußerst seltene Konstellation, dass Töchter die Mutter retten.
In Middle East habe die WB steel and glass zwei neue Aufträge, beide in Abu Dhabi, in Großbritannien ein paar kleinere und einen in Aserbeidschan, sagt Sischka. „Derzeit verhandle ich gerade einen mittelgroßen Auftrag in Europa“, berichtet der Alt- und Neu-Geschäftsführer. Alles zusammen habe die Gruppe derzeit 40 bis 50 Mitarbeiter“, fasst Sischka zusammen und ergänzt, „es wird noch einige Zeit dauern, bis wir die alte Größe erreichen“.
Die gute Nachricht zuletzt: In der Causa Louvre Abu Dhabi ist eine Einigung geglückt. „Eine Woche nach dem Konkurs ist die Zahlung gekommen“, berichtet Sischka, der dieser Tage seinen 60. Geburtstag feierte.