Luftwärmepumpen enttäuschen in Monatsbilanz
Eine kritische Analyse der Jahresbilanzverfahren beim kombinierten Einsatz einer Luftwärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage entlarvt den zu hohen Strombedarf im heizungsintensivsten Monat.
Oftmals wird die Kombination einer PV-Anlage mit einer Luftwärmepumpe als optimale ökologische Lösung beworben. Dabei wird die PV-Anlage so ausgelegt, dass sie über das Jahr gerechnet so viel Strom erzeugt, wie die Luftwärmepumpe im Jahr benötigt. Georg Benke von der e7 Energie Markt Analyse GmbH hat nun in Salzburg untersucht, wie groß die PV-Anlage sein muss, wenn die Betrachtung nicht übers Jahr erfolgt, sondern jedes Monat ausgeglichen bilanziert werden muss. Die Grundlage bildet also ein Monatsbilanzverfahren anstelle des Jahresbilanzverfahren.
Am Standort Stadt Salzburg müsste nach der Analyse im Jahr 2017 die PV-Anlage fast 50mal so groß ausgelegt werden, damit in jedem Monat zumindest ausgeglichen bilanziert wird. De facto wurden im Jänner 2017 lediglich 0,7 Prozent der Jahresmenge erzeugt. Die PV-Anlage hätte hier anstelle der Leistung von 2,3 kWpeak, die sich aus dem Jahresbilanzverfahren ergibt, eine Leistung von 112 kWpeak haben müsste, um in diesem Monat ausgeglichen bilanzieren zu können. In der Praxis benötigt ein Einfamilienhaus dann knapp 1.000 m² PV-Fläche. Im Jahre 2018 hätte man es mit ca. 300 m2 geschafft – da war der Februar kältester Monat.
Luftwärmepumpen haben die Eigenschaft, dass ihre Effizienz mit fallenden Außentemperaturen sinkt. Dadurch wird in der kalten Zeit ungleich mehr Energie benötigt, als es den anteiligen Heizgradtagen entspricht, wie es in Benkes Bericht kritisch thematisiert wird. Zur Analyse wurde mit Hilfe eines von e7 entwickelten Tools, welches die Stromnachfrage für Luftwärmepumpen in Abhängigkeit der Außentemperatur im Intervall von 15 Minuten berechnet, ermittelt, wie sich die gesamte Stromnachfrage in den Jahren 2017 und 2018 auf die Monate verteilt.