So viel zahlen Haushalte für Energie

Der Preisindex für Haushaltsenergie sank 2020 zum ersten Mal seit 2016 wieder. Heizöl und Treibstoffe waren deutlich billiger. Bei elektrischer Energie musste tiefer in die Geldbörse gegriffen werden.

Im Vergleich zu 2019 lag der Haushaltspreis für Energie im Jahr 2020 im Schnitt um -5,6 % niedriger. Im selben Zeitraum nahm der Verbraucherpreisindex um 1,4 % zu. Die Energiepreise wirkten also deutlich inflationsdämpfend. „Ohne den Rückgang der Energiepreise läge die Inflation bei etwa 2,0 %“, rechnet Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, vor und ergänzt: „Wie in nahezu allen Bereichen unseres Lebens hat die Corona-Krise auch auf den globalen Energiemärkten 2020 ihre Spuren hinterlassen. So kam es im Frühjahr bei Rohöl zu massiven Preiseinbrüchen, von denen sich die Märkte nur langsam erholt haben.“ Demgegenüber seien Energiepreise, die durch eine regionale Erzeugerstruktur geprägt sind, in der Krise relativ stabil geblieben.

Preisverfall bei Erdöl und Co.

Die Preise für Treibstoffe und Heizöl waren 2020 durch den Preisverfall auf den Rohölmärkten geprägt. Schon Anfang des Jahres war der Preis unter Druck geraten. Mit den weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im März und April sackten die Nachfrage und damit die Preise auf den Großhandelsmärkten innerhalb weniger Wochen um 70 % ab. Im Laufe des Jahres konnten sich die Preise wieder leicht erholen. Im Dezember lagen sie aber trotzdem noch um rund ein Viertel unter dem Vorjahreswert. Das wirkte auch auf die Preise der Erdölprodukte wie Treibstoffe oder Heizöl. Die Preise für Superbenzin lagen 2020 im Schnitt um 12,1 % und jene für Diesel mit 12,8 % unter den Vorjahreswerten. Damit zahlte man für eine 50-Liter-Tankfüllung 2020 unabhängig von der Treibstoffart um rund 6 Euro weniger als vor einem Jahr. Am stärksten fielen die Preise für Heizöl. Mit einem Minus von 22,4 % sanken die Preise für diesen Energieträger im Jahresvergleich am deutlichsten. (Den aktuellen Heizkostenvergleich finden Sie hier.)

Plus bei Haushaltsstrom

Die Preise der Haushalte für elektrische Energie lagen im Jahr 2020 um 5,7 % über dem Niveau von 2019, wobei dies auch auf die Erhöhung der Netztarife zurückzuführen ist. Dabei handelt es sich um einen Durchschnittswert, die Preisgestaltung einzelner Anbieter weicht davon ab. Auch die Großhandelsmärkte für Strom blieben von der Corona-Krise nicht verschont. Infolge des ersten Lockdowns ab Ende Februar 2020 brach die Stromnachfrage ein und lag im April 13 % unter dem Mittelwert der Vorjahre. Das spiegelte sich auch in den Großhandelspreisen wider: Im April lagen diese um 40 % unter dem Mittelwert der Vorjahre.

Gas & Fernwärme 

Gas wurde im Jahresvergleich um 1,2 % billiger und liegt damit wieder auf dem Niveau von 2018. Der Arbeitspreis fiel dabei um 2,0 %. Die Kosten für die Grundgebühr sind im Vergleichszeitraum um 4,0 % gestiegen. Gegenüber 2019 lagen die Fernwärmepreise im Jahresdurchschnitt um 0,3 % niedriger. Der Arbeitspreis fiel dabei um 0,7 %. Die Kosten für die Grundgebühr sind im Jahresvergleich mit einem Plus von 0,5 % leicht gestiegen.

Kleines Plus bei Brennholz – Pelletspreise stabil

Der Preis von Brennholz stieg im Jahresvergleich um 0,7 % an. Es bestehen allerdings große regionale Unterschiede und die Daten beziehen sich vorwiegend auf in Baumärkten vertriebene Mengen. Die durchschnittlichen Preise für Holzpellets sind gegenüber 2019 unverändert.