Wiener planen bei Frankfurter Skyline mit
Digitales Stadtplanungs-Know-How für die Frankfurter Skyline kommt aus Wien. AIT und das Architekturbüro Albert Speer & Partner entwickeln den neuen Frankfurter Hochhausentwicklungsplan.
Das AIT Center for Energy hat gemeinsam mit dem Frankfurter Architekturbüro Albert Speer & Partner den Zuschlag für die Ausarbeitung des Frankfurter Hochhausentwicklungsplans 2021 erhalten. Der Plan sieht vor, neue und bestehende Hochhausstandorte zu prüfen und zu definieren. Dabei werden nicht nur die Stadtsilouette und städtebauliche Qualitäten evaluiert, sondern auch die Eignung der Standorte aus klimatischer und verkehrstechnischer Sicht betrachtet.
Paradigmenwechsel in der Stadtplanung
Der Einsatz von parametrischen Modellen stellt einen Paradigmenwechsel im Vergleich zu traditionellen Entwurfsprozessen bei Hochhausbebauungen dar. Für die Entwicklung der Frankfurter Skyline können so mehrere Planungsvarianten und Szenarien innerhalb kürzester Zeit erstellt werden. Die Innovationsleistung dahinter ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und Big Data für die Berechnung, die im AIT City Intelligence Lab entwickelt wurde. „Wir können mit unserem spezifischen Know-how eine Vielzahl an Hochhausplanszenarien erstellen“, erklärt Nikolas Neubert, Leiter der Competence Unit Digital Resilient Cities am Center for Energy des AIT Austrian Institute of Technology. „Das bringt einen enormen Mehrwert für den Auftraggeber Stadt Frankfurt, da die Hochhausstandorte bereits zu Beginn einer vollständigen Leistungsübersicht und Performance unterzogen werden können“, so Neubert weiter.
Vier Frankfurter Hochhausstandorte werden geplant
In Frankfurt werden die Hochhausstandorte im Bankenviertel, am Danziger Platz, bei der EZB und am Osthafen Entrée neu geplant. „Wir werden diese Stadtteile auch hinsichtlich der Aspekte Verschattung und Windeinflüsse evaluieren. Für die Feinabstimmung der mikroklimatischen Bedingungen eines Viertels kommen Windströmungen eine besondere Bedeutung zu, weiters sind Hitze und Schatten wichtige Themen für die Bevölkerung“, erklärt der Projektleiter Martin Traunmüller, Research Engineer am AIT Center for Energy. „Mit unseren digitalen Planungswerkzeugen können wir nicht nur eine neue Skyline planen, sondern auch die Qualität der späteren Nutzung hinsichtlich Stadtklima in Betracht ziehen.“
Zwei Bürogemeinschaften arbeiten unabhängig
Bis Ende April 2021 werden zwei ausgewählte Bürogemeinschaften überprüfen, wo genau neue Hochhäuser ausgewiesen werden können. Neben Albert Speer & Partner und dem AIT werden als weitere Bürogemeinschaft 03 Architekten und Thomas Müller Ivan Reimann Architekten zusammen mit Ernst Basler und Partner arbeiten. Die Bürogemeinschaften sollen getrennt, aber im Austausch miteinander städtebauliche Studien erarbeiten. Sie sollen nicht nur neue Hochhäuser ausdeuten, sondern auch einen kritischen Blick auf die alten, noch nicht bebauten Hochhausstandorte innerhalb der Gebiete werfen.