ZT-Kammer: Forderungen für leistbaren Wohnbau

Unter dem Titel "Wann wird es endlich wieder billiger? Wie wir leistbares Wohnen sichern!" hat die Kammer der Ziviltechniker:innen, Architekt:innen und Ingenieur:innen Wien/NÖ/Bgld ihre Forderungen präsentiert.

Faire Baupreisgestaltung, die leistbaren Wohnraum wieder möglich macht, die verstärkte Nutzung, Ertüchtigung und zukunftsfitte Gestaltung des Bestands und die Forcierung des kommunalen Wohnbaus und gemeinwohlorientierter Wohnkonzepte: Das sind die drei Kernforderungen von Bernhard Sommer (Länderkammerpräsident, W/N/B), Jutta Wörtl-Gößler (Ausschuss Wohnbau und Leistbarkeit) und Ulrike Schartner, (Vorsitzende des Ausschusses Wohnbau und Leistbarkeit) für leistbares Wohnen.

Investitionen in Bestand

Eine wachsende Bevölkerung erfordere bessere Nutzung des bestehenden Wohnraums und Anpassung an Klimaziele, mit Fokus auf finanzieller und ökologischer Nachhaltigkeit, heißt es von der Kammer. Leerstand sollte aktiv angegangen werden durch Erfassung, Umnutzung und CO2-Bepreisung für Abriss/Neubau. „Wir müssen den Bestand nutzen und zukunftsfit machen. Der Schlüssel liegt in der Nutzung des Leerstands. Dafür müssen wir ihn zuerst erfassen. Das Volumen an Neubauten muss sich hin zu Umbau und Revitalisierung schieben“, so Ulrike Schartner.

Mehr gesetzliche Flexibilität sei nötig, um Sanierung zu erleichtern und Neubauten bedarfsorientiert zu gestalten. Zusätzlich müssen Maßnahmen ergriffen werden, um Leerstände in Wohnraum umzuwandeln, inklusive Nachverdichtung und Aktivierung von leerstehenden Wohnungen. Zweitwohnsitze sollten zweckgebunden besteuert und Wohnungstausch erleichtert werden. „Die schlechteste Option wäre es, einfach so weiter zu machen wie bisher. Es ist von Bedeutung, dass wir bei der Preiskrise ganz genau hinschauen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Nur wenn alle Stakeholder (WKO, AK, ÖGB, Kommunen, Gemeinnützige, etc.) an einem Tisch sitzen und die Baupreissituation besprochen wird, können Lösungen gefunden werden, die neben der Baupreissituation auch Themen wie Bodenpolitik, Bestandsentwicklung und neue soziale Wohnkonzepte voranbringen“, meint Jutta Wörtl-Gößler (Ausschuss Wohnbau und Leistbarkeit)