Versuchsanlage für Reststoffe in Betrieb

Waste2Material ist ein Forschungsprojekt der Forschung Burgenland. Mittels einer Containerlösung wurde im Dezember 2022 mit dem Aufbau der Versuchsanlage begonnen.

Im Rahmen des Efre geförderten Projektes Waste2Material wurde eine Anlage zur thermochemischen Vorbehandlung von Reststoffen anhand einer, derzeit nichtverwertbaren Fraktion aus der mechanisch-biologischen Aufbereitung von Hausmüll, entwickelt. Dieses Verfahren erhitzt den Stoff auf ungefähr 600°C und die organischen Anteile werden zersetzt. Das dabei entstehende Pyrolysegas wird verbrannt und die dabei entstehende Energie zurückgewonnen. Der feste Rückstand kann einer stofflichen Verwertung zugeführt werden. Das Ergebnis: Sowohl Deponievolumen als auch der CO2-Ausstoß werden reduziert.

CO2-Reduktion, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Innovationen und nachhaltige Technologien sind wichtige Forschungsziele der EU und des Burgenlandes. In Summe fließen 1,9 Millionen Euro an Fördergeldern aus Mitteln des Efre Fonds für Investitionen in Wachstum und Beschäftigung und des Landes Burgenland in das Projekt Waste2Material.

Spezialanfertigung made by FH und Forschung Burgenland

Der Startschuss für das Forschungsprojekt fiel 2019. Seitdem arbeiten Christian Wartha und Michael Peinsipp mit ihrem Team an der Entwicklung eines Prototyps zur thermochemischen Umwandlung von Reststoffen. „Im Projekt Waste2Material sind sowohl Mitarbeiter*innen der Forschung Burgenland und FH Burgenland eingebunden, als auch Studierende der FH. Wir arbeiten hier einerseits an der Entwicklung der Anlage und anderseits am Thema Kreislaufwirtschaft“, erklärt Christian Wartha. Er leitet das Forschungsprojekt und ist außerdem Studiengangsleiter im Department Energie & Umwelt an der FH Burgenland.

Mittels einer Containerlösung wurde im Dezember 2022 mit dem Aufbau der Versuchsanlage begonnen. Das Forschungsteam hat dabei alles in Eigenregie organisiert und aufgebaut. „Die Anschaffung der einzelnen Teile, das Zusammenbauen der Komponenten und sogar die Programmierungen wurde von unseren wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen vorgenommen. Das macht diese Konstruktion auch so einmalig in ganz Österreich. Wir haben die Anlage an unsere Vorab-Untersuchungen angepasst und können damit sehr individuell arbeiten“, berichtet Michael Peinsipp. So sei es mit dieser Anfertigung beispielweise möglich, verschiedenste Reststoffe auf ihre Verwertung zu testen. Zum Beispiel können Reststoffe aus der Landwirtschaft, der Aufbereitung von Elektronikschrott, Kunststoffabfälle oder ähnliches verarbeitet werden.

Kooperationspartner aus der Praxis waren im Projekt der Umweltdienst Burgenland (UDB). Wissenschaftlicher Projektpartner die Montan Universität Leoben. Eine enge Zusammenarbeit bei der Errichtung der Anlage gab es auch mit der Firma Sonnenerde GmbH.

Fokus auf Kreislaufwirtschaft

Dass Projekte wie diese zukunfts- und richtungsweisend sind betont auch der Geschäftsführer der Forschung Burgenland Marcus Keding. Vor allem mit Forschungsschwerpunkten wie Gebäudetechnik und erneuerbare Energien treffe man dabei ins Schwarze. „Der Fokus liegt hier ganz deutlich im Bereich der Kreislaufwirtschaft. Vor allem die Forschungsprojekte in den Forschungscentern Gebäudetechnik und Energy Transition beschäftigen sich sehr stark mit dieser Thematik“, so der Geschäftsführer.