Kelag Wärme vernetzt Niklasdorf
Die steirische Gemeinde Niklasdorf wird künftig aus der Müllverbrennung der Enages mit Fernwärme versorgt.
Die Kelag Energie & Wärme GmbH errichtet in der steirischen Marktgemeinde Niklasdorf ein Fernwärmenetz, um ab September 2021 Kunden mit grüner Wärme für Heizung und Warmwasser zu versorgen. Dieses Projekt entwickelte die KELAG Wärme in Kooperation mit der Enages Energie- und Abfallverwertungs Gesellschaft m. b. H. und mit der Marktgemeinde Niklasdorf. Über das geplante 3,7 km lange Fernwärmenetz werden bereits in der ersten Ausbaustufe pro Jahr rund 5 Millionen Kilowattstunden Wärme an Kunden in Niklasdorf geliefert. Das entspricht dem Wärmebedarf von 1.000 Wohnungen und einer CO2-Einsparung von rund 1.000 Tonnen pro Jahr.
„Dieses Projekt zeigt, dass es möglich ist, aus fossiler Energie auszusteigen und erneuerbare Energie zu nutzen“, erklärt Adolf Melcher, Geschäftsführer der Kelag Energie & Wärme GmbH. „Wir haben große Erfahrung, industrielle Abwärme zu verwerten, wobei hier wie auch bei anderen Projekten die Zusammenarbeit mit einem industriellen Partner entscheidend ist. Die Kelag Energie & Wärme GmbH wird rund 2,6 Millionen Euro in das Fernwärmenetz Niklasdorf investieren, das Vorhaben wird aus Mitteln der Umweltförderung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie unterstützt.
Energie aus Abfall
Die Enages betreibt in Niklasdorf einen großen Wirbelschichtkessel, um vorbehandelte Reststoffe zu verbrennen und Dampf und Strom für die Papierfabrik Brigl & Bergmeister zu erzeugen. „Die zukünftige Nutzung eines Teils unserer Energie für die Fernwärme von Niklasdorf ist für uns eine Top-Ergänzung“, sagt Geschäftsführer Christian Pusterhofer. „Die Fernwärmenutzung passt perfekt in unser System, sie macht es möglich, vorhandene Energie zu nutzen, um an anderen Orten fossile Energieträger zu ersetzen und die Gesamteffizienz zu verbessern. Der Anfang heute ist relativ klein, mittelfristig können wir noch mehr Wärme aus unserem thermischen System auskoppeln.“
Für die Enages sei der Spatenstich ein innovativer und strategisch wichtiger Schritt, freut sich Pusterhofer: „Nach jahrelangen Vorbereitungen können wir mit dem heutigen Spatenstich mit der Umsetzung unseres gemeinsamen Projektes starten.“ Ahmad Porkar, Eigentümer der Enages, bezeichnet die Fernwärmeversorgung für Niklasdorf als weiteren, wichtigen Meilenstein. Das Unternehmen verwertet seit mehr als 15 Jahren Reststoffe und versorgt mit der erzeugten Energie die Papierfabrik Brigl & Bergmeister.
Die Kelag Energie & Wärme GmbH
Die Kelag Energie & Wärme GmbH, ein Tochterunternehmen der Kelag, ist der größte österreichweit tätige Anbieter von Fernwärme auf der Basis von industrieller Abwärme und Biomasse. Das Unternehmen betreibt in Österreich 85 Fernwärmenetze und rund 900 Heizzentralen. Pro Jahr werden rund 1,8 Milliarden Kilowattstunden Wärme an die Kunden geliefert. In der Steiermark betreibt das Unternehmen 22 Fernwärmenetze sowie 143 Heizzentralen und liefert mehr als 300 Millionen Kilowattstunden Wärme an Kunden.