Wärmepumpe mit gewaltigem Potenzial
Das globale Potenzial von Wärmepumpen ist gewaltig. Selbst im zögerlichen Europa bestehen immense Wachstumschancen, so eine aktuelle Studie von Price Waterhouse.
„Chancen und Risiken für die deutsche Heizungsindustrie im globalen Wettbewerb“ nennt sich eine aktuelle Studie, die Price Waterhouse im Auftrag des Bundesverband Wärmepumpe erstellt hat. Zentrales Ergebnis: Die Technologie ist gefragter denn je. Weltweit ist im Jahr 2018 die Nachfrage nach Wärmepumpen um 10 % gestiegen. Das globale Umsatzvolumen lag 2017 bei 48 Milliarden US-Dollar.
Und das war erst der Anfang, denn Marktbeobachter prognostizieren nahezu eine Verdopplung dieses Werts bis zum Jahr 2023 auf 94 Milliarden Dollar. Die International Energy Agency (IEA) davon aus, dass bis zum Jahr 2025 weltweit 33 Millionen und bis 2030 annähernd 60 Millionen Wärmepumpen verkauft werden. Der Wehrmutstropfen aus europäischer Sicht: Regionale Treiber des globalen Wärmepumpen-Absatzes sind der asiatische Raum (insbesondere China und Japan) sowie die USA: Mehr als 80 % der neuen Wärmepumpen wurden 2017 in diesen Ländern installiert.
Europa ist noch ein kleines Rädchen
In Europa hingegen wurden 2017 lediglich 1,1 Millionen Geräte installiert, insbesondere in den skandinavischen Ländern. 2018 betrug der Bestand in Europa 11,8 Millionen Einheiten. Der europäische Wärmepumpenverband (European Heat Pump Association, EHPA) geht folglich von einem großen Potenzial für die Technologie aus: Die EHPA schätzt das potenzielle Absatzvolumen auf jährlich 6,8 Millionen Geräte.
Großes Potenzial in Bestandsgebäuden
In Deutschland kamen 2017 auf 1.000 Haushalte 2,3 installierte Wärmepumpen. Zum Vergleich: In Norwegen lag der Anteil bei 34,3, in Schweden immerhin noch bei 22,7 installierten Geräten. Die Installationen von Wärmepumpen in Gebäudeneubauten nehmen allerdings auch in Deutschland zu. Derzeit liegt der Wärmepumpen-Anteil im Neubau-Markt bei 43 Prozent – und ist damit seit 2017 höher als bei Gasheizungen. Dagegen haben Wärmepumpen in Bestandsgebäuden lediglich einen Anteil von 6 Prozent. Dort wird aber der Großteil neuer Heizungen installiert, weshalb Bestandsimmobilien einen noch deutlich größeren Beitrag leisten können, um die Klimaziele zu erreichen.