Strabag kickt sich in den Kreislauf

Strabag Umwelttechnik saniert Bremer Raffinierie-Tanklager und baut sich danach ein Circular Construction & Technology Center.

Eben fiel der Startschuss für ein wegweisendes Leuchtturmprojekt in der Nachhaltigkeitsstrategie der Strabag-Gruppe: Mit einem symbolischen Spatenstich wurden die Sanierungs- und Bauarbeiten für das Circular Construction & Technology Center (C3) am früheren Bremer Ölhafen gestartet.

Kreislauf-Pilot

Als Pilotprojekt soll das Kompetenzzentrum für Urban Mining und Bauschuttaufbereitung die Basis legen für das ressourcenschonende und CO2-sparende Bauen der Zukunft. Die entwickelten und gewonnenen Recycling-Baustoffe sollen künftig maßgeblich dazu beitragen, geschlossene Materialkreisläufe in der Bauwirtschaft der Region Bremen zu etablieren. Zunächst aber wird die Strabag Umwelttechnik GmbH das massiv mit Mineralöl verunreinigte Gelände des einstigen Raffinerie-Tanklagers in den kommenden zwei Jahren umfassend und nachhaltig sanieren. Die schrittweise Errichtung der Gebäude und Anlagentechnik beginnt 2024; noch im gleichen Jahr sollen die Anlagen zum Bauschuttrecycling auch in Betrieb gehen.

Energieautarker Betrieb

Das Strabag Circular Construction & Technology Center wird in nachhaltiger Bauweise vor allem mit den klimafreundlichen Baustoffen Holz und Recycling-Beton errichtet. Nach Fertigstellung soll der Standort künftig energieautark und klimaneutral betrieben werden. Dafür sorgen Photovoltaikanlagen sowie eine Wärmepumpe in Verbindung mit bodennaher Geothermie; Lastspitzen werden mit Stromspeichern abgefangen. Eine Regenwasserfassung wird den Betrieb der Bauschuttaufbereitung und der sanitären Anlagen ohne zusätzlichen Wasserverbrauch ermöglichen. Als Biohabitat dienen Dachbegrünungen mit Retentionsvolumen zur Wasserspeicherung und Mooswände zur Lärm- und Feinstaubreduktion.

Technologie und Forschung

Am neuen Zentrum für Urban Mining und Bauschuttaufbereitung werden perspektivisch rd. 130 Mitarbeiter:innen unterschiedlicher Einheiten des Strabag-Konzerns arbeiten. Rückbaumaterialien sollen sortenrein getrennt und zu Sekundärrohstoffen bis hin zu feinsten, hochwertigen Körnungen wiederaufbereitet werden, sodass sie als vollwertiger Ersatz für Primärrohstoffe z.B. in der Asphalt- und Betonproduktion einsetzbar sind. Zur Optimierung und Weiterentwicklung wird das Zentrum zu einem Technologie- und Forschungsstandort mit einem Startup-Campus für Bauschuttrecycling und andere umweltechnische Geschäftsfelder ausbauen: Gemeinsam mit Hochschulen, Prüfanstalten und Fach-Instituten sollen hier neue Recyclingmöglichkeiten für die Kreislaufwirtschaft von morgen erforscht und entwickelt werden.