Plus bei Fassadensanierungen
Im Jahr 2019 wurden in Österreich deutlich mehr Gebäudefassaden gedämmt als im Jahr davor. Verantwortlich dafür war nicht zuletzt eine steigende Sanierungsquote.
Noch bevor die neue Bundesregierung ihre Klimastrategie ins Werk setzen konnte, nahm der Markt für Fassadendämmungen wieder Fahrt auf. Laut aktuellem Branchenradar „Wärmedämmverbundsysteme in Österreich“ erhöhten sich im Jahr 2019 die Herstellererlöse mit zertifizierten Fassadendämmungen um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 188,2 Millionen Euro. Die damit korrespondierenden baulichen Investitionen lagen bei rund 1,1 Milliarden Euro. Angeschoben wurde der Markt jedoch nicht nur vom Neubau. Auch die Sanierung zog wieder signifikant an.
Zudem setzte sich im vergangenen Jahr der Trend zu zertifiziertem Vollwärmeschutz mit Dämmstoffen aus Mineralwolle oder aus nachwachsenden Rohstoffen fort, obwohl diese im Materialpreis im Durchschnitt um etwa siebzig Prozent teurer waren. Der Marktanteil erhöhte sich erlösseitig auf 25,2 Prozent.
Das steigende Qualitätsbewusstsein der Bauherren zeigte sich allerdings auch noch in einem anderen Aspekt: Die Nachfrage nach nicht-zertifizierten Wärmedämmverbundsystemen sank, trotz insgesamt höherem Bedarf. Bei nicht-zertifizierten Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) werden die einzelnen Komponenten – Dämmstoff, Klebespachtel, Armierungsgewebe und Fassadenputz – nicht aufeinander abgestimmt, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Qualitätsmängeln steigt. Dafür sind um sie etwa zwanzig Prozent günstiger als zertifizierte WDVS (Materialpreis).
Im Jahr 2019 wurden rund 3,7 Millionen Quadratmeter nicht-zertifizierte Fassadendämmungen verarbeitet. Dem standen 10,8 Millionen Quadratmeter an zertifizierten Systemen gegenüber. Der Marktanteil der zertifizierten WDVS erhöhte sich im Jahresabstand um 1,2 Prozentpunkte auf 74,6 Prozent.
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