Pelletkessel: Dramatischer Einbruch
Verunsicherung von Kund:innen durch hohe Pelletpreise: Verband proPellets rechnet mit einem dramatischen Rückgang von 22.000 auf 12.000 Pelletkessel.
Im Rahmen einer Pressekonferenz hat der Verband proPellets einen Blick in auf die durchaus turbulenten Entwicklungen innerhalb der Branche geworfen. Denn das Thema raus aus Gas und Öl beschäftigt Österreich auch 2023 intensiv. Aktuell sieht proPellets Geschäftsführer Christian Rakos, dass ungefähr die Hälfte jener, die den Ausstieg aus Ölheizungen machen, auf Pelletkessel wechseln. Mit ganz so glänzenden Zahlen wie im Boom-Jahr 2022 rechnet der Verband für dieses Jahr nicht. „Viele Kunden wurden durch den Preisanstieg abgeschreckt, aber ich glaube, dass sich das wieder erholt. Wir rechnen mit dem Niveau von 2021, also rund 12.000 Kesseln. 2022 waren es rund 22.000“, erläutert der Geschäftsführer.
Übrigens: Die Pelletpreise haben sich nach dem Höhepunkt im Sommer 2022 wieder beruhigt, seit Oktober 2022 sind die Preise um 42,3 Prozent gesunken. „Diese Phase ist vorüber, aktuell sind Pellets der günstigste Komfortenergieträger“, so Christian Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria im Rahmen einer Pressekonferenz. Die preislichen Turbulenzen haben bekanntermaßen auch die Bundeswettbewerbsbehörde auf den Plan gerufen, sowohl beim Verband als auch bei Unternehmen wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt. Rakos sieht für die im Raum stehenden Vorwürfe keinerlei Indizien und hofft auf einen schnellen Abschluss der Ermittlungen. „In den Nachbarländern waren die Preise deutlich teurer, das ganze war kein österreichisches Thema sondern ein europäisches durch den höheren Bedarf und plötzlich reduzierten Angebot durch den Krieg“, so der proPellets Geschäftsführer.
Ruf nach Bervorratungspflicht
Für die Zukunft sieht der Verband durch die Produktionssteigerung aufgrund von neu entstehenden Werken Sicherheit für die Verbraucher:innen, fordert aber erneut eine gesetzlich vorgeschriebene Pelletbevorratung wie beim Öl. „Es gibt positive Signale dafür, aber aktuell passiert nichts. Von der Regierung wurde eine Arbeitsgruppe versprochen, aber diese ist bis jetzt nicht zusammengetreten“, so Rakos. Mehr Tempo fordert proPellets Austria auch beim Beschluss des Erneuerbaren-Wärme-Gesetzes, dessen Beschlussfassung im Nationalrat sich seit Monaten verzögert.
Blick auf die CO2-Bilanz
Im Rahmen der Pressekonferenz wurde auch eine – noch laufende – Studie über die CO2-Bilanz der heimischen Pelletwirtschaft vorgestellt, durchgeführt von Philipp Koskarti vom BEA Institut für Bioenergie. Ausgewertet wurden die Daten von Pelletwerken, die 41 Prozent der heimischen Gesamtproduktion herstellen.
Die Analyse zeigt, dass eine Pelletheizung, die mit Pellets aus Österreich betrieben wird, eine CO2 Einsparung gegenüber Heizöl von 98,1 Prozent erzielt. Werden Pellets in Säcken verwendet, liegt die CO2 Einsparung bei 97,9 Prozent. Handelt es sich um importierte Pellets aus den Hauptlieferländern Deutschland, Tschechien und Rumänien, liegt die durchschnittliche CO2 Einsparung bei noch immer 95,2 Prozent.