Geothermie: Viel Potenzial für Energiewende
Wärmeversorgung durch erneuerbare Energien bis 2040: Als vielversprechende Lösung erweist sich die Gewinnung und Nutzung von Wärmeenergie aus der Erde, wie eine neue Studie von PwC Österreich aufzeigt.
Die Kernergebnisse der Studie: Geothermie kann als fester Bestandteil der Energiewende dazu beitragen, Emissionen nachhaltig zu reduzieren. Insbesondere für Gemeinden, Industriebetriebe und Energieversorger bietet Erdwärme großes Potenzial, ihre Wärmenutzung zu dekarbonisieren. Die in Zusammenarbeit mit Nimbuc Geoscience durchgeführte Studie basiert auf integrierten Recherchen und Interviews mit Expert:innen aus der Energiewirtschaft und Industrie.
Oberösterreich als Vorreiter
Zu den Vorreitern Europas zählen vor allem Länder wie Island, Italien, Türkei, Frankreich, die Niederlande, Deutschland und Schweden. Im Jahr 2020 befanden sich in Österreich bereits über 90.000 oberflächennahe Geothermieanlagen in Betrieb. Oberösterreich gilt als Vorreiter mit sieben geothermischen Fernwärmenetzen, während die meisten weiteren Heizkraftwerke in der Steiermark zu finden sind. In Wien wird derzeit an einem großen Tiefengeothermie-Projekt von der OMV und Wien Energie gearbeitet.
Ruf nach Förderungen
Zahlreiche regulatorische Hürden erschweren jedoch den Ausbau, heißt es von PwC. So ist geothermische Energie per Gesetz bisher nicht als Rohstoff definiert und die Regelungen unterscheiden sich zum Teil zwischen den Bundesländern. Hohe Investitionskosten, insbesondere für Bohrarbeiten, machen bei der Finanzierung von Geothermie-Projekten den wesentlichen Kostenfaktor aus. Hinzu kommt ein Fündigkeitsrisiko bei der Erschließung neuer Reservoire.
„Bislang gibt es keine ausreichenden Förderungen oder politischen Anreize. An ihnen wird derzeit jedoch gearbeitet, um zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten zu schaffen. Diese sollen ab 2024 über den Klima- und Energiefonds verfügbar sein und die weitere Entwicklung der Technologie ankurbeln. Dazu braucht es verbesserte regulatorische Rahmenbedingungen wie eine einheitliche und klare Gesetzes- und Datengrundlage sowie mehr politische Incentivierungen, staatliche Versicherungen oder Garantien,“ erklärt Michael Sponring.