Fronius ist 75

Was als Ein-Mann-Firma nach dem 2. Weltkrieg begann, wurde im Lauf der Jahrzehnte zu einem globalen Player in Sachen Schweißtechnik, Ladetechnik und Photovoltaik.

Alles begann mit einer Reparaturwerkstätte für Radio- und Elektrotechnik, die Günter Fronius am 20. Juni 1945 in Pettenbach eröffnete. Damals war das Laden von Autobatterien keine Selbstverständlichkeit – ein Umstand, den der gelernte Elektrotechniker nicht akzeptieren will. Er entwickelt deshalb eine Lösung, damit die Batterien länger verwendet werden können. „Was wir sind und wofür wir stehen, fußt somit auf einem nachhaltigen Gedanken meines Großvaters“, sagt Fronius-Geschäftsführerin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, die die Geschicke des oberösterreichischen Familienunternehmens in dritter Generation seit 2012 leitet.

Richtig groß

Fronius International ist heute ein Unternehmen mit Firmensitz in Pettenbach und weiteren Standorten in Wels, Thalheim, Steinhaus und Sattledt. Der Ein-Mann-Betrieb hat sich zu einem Global Player mit weltweit mehr als 5.400 Mitarbeitern entwickelt, der heute in den Bereichen Schweißtechnik, Photovoltaik und Batterieladetechnik tätig ist. Der Exportanteil mit 93 Prozent wird mit 34 internationalen Fronius Gesellschaften und Vertriebspartnern/ Repräsentanten in mehr als 60 Ländern erreicht. Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen sowie 1.264 erteilten Patenten ist Fronius einer der Innovationsführer am Weltmarkt.

Die Entwicklung ging ab 1950 sehr rasch voran: Fronius erweiterte damalige Produktportfolio um Schweißtransformatoren. Auf dieser technologischen Basis wächst Fronius in den folgenden Jahrzehnten zu einem stattlichen mittelständischen Unternehmen heran, das der Elektrotechniker 1980 an seine Kinder Brigitte Strauß und Klaus Fronius übergibt. Diese leiten einen Wachstums- und Internationalisierungskurs ein, der zur Gründung von Tochtergesellschaften in aller Welt führt. 1992 wird zudem beschlossen, auf das Zukunftsthema Sonnenenergie zu setzen. Heute steht Fronius somit auf drei Standbeinen: Schweißtechnik, Photovoltaik und Batterieladetechnik.

Solar seit den 90-ern

Die Business Unit Solar Energy ist seit 1992 Teil von Fronius. Der Wechselrichter Fronius Sunrise aus 1995 schafft es innerhalb kürzester Zeit zum internationalen Erfolg. 2001 dann die wahre Revolution mit der Einführung des Fronius IG. Es handelt sich um den ersten Wechselrichter mit Hochfrequenztrafo, der es dem Techniker möglich macht, einen Platinentausch vor Ort durchzuführen. In den vergangenen Jahren entwickelte sich das Unternehmen vom reinen Wechselrichterhersteller zum Lösungsanbieter, um Energie effizient und intelligent zu erzeugen, zu speichern, zu verteilen und zu verbrauchen. Das Sortiment reicht von maßgeschneiderten Speicherlösungen über Photovoltaik für Warmwasserbereitung und solare Elektromobilität bis hin zur Wasserstofferzeugung und -speicherung sowie H2-Betankungsinfrastruktur. Next step: Der dreiphasige Symo GEN24 Plus Hybridwechselrichter ergänzt demnächst das Portfolio um eine All-in-One Lösung zur umfassenden solaren Eigenversorgung.