Die Dämmstarken
Das Tiroler Familienunternehmen Steinbacher erzeugt seit mehr als sechs Jahrzehnten Dämmstoffe für den Hochbau und die Haustechnik. Mit drei Werken und verschiedenen Materialien versteht man sich als Gesamtanbieter.
Was vor rund 60 Jahren begann, ist heute eine Fixgröße auf dem heimischen Dämmstoffmarkt und darüber hinaus. Unter dem Dach der Steinbacher Gruppe sind drei Werke, rund 460 Mitarbeiter:innen und ein Umsatz von zuletzt 128 Millionen Euro gebündelt. Der Hauptsitz des Familienunternehmens ist in Erpfendorf unweit von Kitzbühel. Dort werden von rund 300 Mitarbeiter:innen auf einer Fläche von rund 130.000 m² Dämmstoffe produziert. Die deutsche Produktionsstätte in Pritzwalk fertigt Dämmstoffe der Marke Gefinex. Das sind vorwiegend Trittschallmaterialien, Feuchtesperren und Dehnfugenprofile. Und die polnische Izotherm produziert in Czosnów nahe Warschau Steinwolle-, PE- und EPS-Produkte. Gemanagt werden die Firmen von Ute Steinbacher und ihrem Ehemann Roland Hebbel. Hauptgesellschafter ist eine Privatstiftung, die auf den Firmengründer Eduard Steinbacher zurückgeht. Er hat klein begonnen und die Marke schon früh geschickt mit Sportsponsoring platziert. Andi Goldberger ist noch heute bei Events ein Fixstarter auf der hauseigenen VIP- und Freundes-Liste.
Steinbacher versteht sich als Gesamtanbieter und bietet Dämmstoffe für den Hochbau und die Gebäudetechnik. Und das in mehreren Varianten, aus Polystyrol (Styropor), Polyurethan und aus Steinwolle. „Das ist unsere Stärke, weil wir den jeweiligen Kund:innen, die für sie oder ihn passende Lösung anbieten können, erklärt Roland Hebbel, der als eine Art Unternehmenssprecher für die Firma fungiert. Das Jahr 2022 war für Steinbacher turbolent. Die ersten sechs Monate wusste man kaum, wie man genug produziert, um die Nachfrage zu bedienen. Im zweiten Halbjahr kam dann die Ernüchterung, weil die Lager der Kund:innen voll waren und wenig nachgeordert wurde. Unterm Strich hat die Steinbacher Dämmstoff-Gruppe im Geschäftsjahr 2022/2023 ihrem Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4 Millionen gesteigert. Ein Gutteil des Wachstums ist auf Preiserhöhungen zurückzuführen. „Steigende Rohstoffkosten, hohe Energiepreise und Lieferkosten treffen auch uns und haben unsere Kosten in die Höhe getrieben. Trotz des durchwachsenen Wirtschaftsjahres können wir aber auf eine stabile Weiterentwicklung des Unternehmens zurückblicken“, kommentiert Geschäftsführer Hebbel. Das soll auch so bleiben, weshalb Steinbacher im nächsten Jahr mehrere Millionen Euro in die Unternehmensgruppe investieren möchte. Unter anderem in die Erweiterungen der Photovoltaikanlagen in Erpfendorf und Pritzwalk. Nach dem Abschluss können bei Schönwetter an allen Standorten zusammen rund fünf Millionen Kilowattstunden Strom produziert werden. Nachdem teilweise im Dreischichtbetrieb produziert wird, ist man von der Autarkie aber leider weit weg. Um diese zu erreichen sei noch viel zu tun, so Hebbel. Ebenso wichtig sei das Thema Kreislaufwirtschaft. „Unsere Dämmstoffe bestehen schon jetzt zu 20 % aus recycelten Materialien, wobei wir planen diesen Anteil in den nächsten 5 Jahren auf 50 % anzuheben“, so Hebbel.
Corona hat in Erpfendorf nicht nur Stress, sondern auch ein Fitness-Center für Mitarbeiter:innen und deren Familienmitglieder gebracht. Und das kam so: Der gemeinsame Sohn Max studierte Sportmanagement und fand es eine gute Idee, dem anhaltenden Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen. Hebbel war skeptisch und dagegen, seine Frau aber fand die Idee gut. Daraufhin nahm der Sohn die Angelegenheit in die Hand, erhob den Bedarf, organisierte Flächen und kaufte Geräte. Mittlerweile trainieren über 150 Personen im firmeneigenen Fitnessstudio. Wichtig sei, dass Entscheidungen partnerschaftlich getroffen würden, auch wenn man sich die Leitung der Firma mit der eigenen Frau teilt, so seine Erkenntnis. Wie Roland Hebbel den Markt einschätzt, wie er über Förderungen denkt und warum es ihm wichtig ist, immer auch das Positive zu sehen, lesen Sie im Building Times Interview.
Building Times: Branchenradar hat kürzlich festgestellt, dass 2022 weniger Dämmstoff zu deutlich höheren Preisen verkauft wurde. Ist diese Entwicklung Ihrer Ansicht nach gesund?
Building Times: Branchenradar hat kürzlich festgestellt, dass 2022 weniger Dämmstoff zu deutlich höheren Preisen verkauft wurde. Ist diese Entwicklung Ihrer Ansicht nach gesund?
Hebbel: Es stimmt, dass die Preise gestiegen sind, Ausgangspunkt dafür sind eindeutig die gestiegenen Energiepreise. Dazu, ob das gesund ist, habe ich zwei Ansichten. Ich sehe die Sache nicht nur negativ, denn es ist ja so, dass wenn etwas nichts kostet, es nichts wert ist. Ich bin sehr kritisch, was unseren Umgang mit Ressourcen in den letzten Jahrzehnten betrifft. Andererseits sind die hohen Preise natürlich schmerzlich. Wir sind aber in der glücklichen Lage mit unseren Produkten diese Schmerzen zu reduzieren. Wärmedämmung reduziert den Energiebedarf und damit die Kosten. Das müssen wir in die Köpfe der Menschen bringen.
Building Times: Wie ist das Vorjahr konkret für die Unternehmen der Steinbacher-Gruppe gelaufen?
Hebbel: Wir hatten eine Steigerung, es war aber ein herausforderndes Jahr. Die erste Hälfte des ersten Jahres war geprägt von Panikkäufen, die für mich nicht nachvollziehbar waren. Es wurde deutlich mehr bestellt, als die vorhandenen Fachkräfte zur Verarbeitung bringen konnten. Da hat die Angst regiert. Im zweiten Halbjahr hat das Pendel dann zurückgeschlagen. Um das alles zu bewältigen, brauchte es hohe Flexibilität und viel Kommunikation.
Building Times: Wie entwickelt sich das heurige Jahr?
Hebbel: Wir sehen eine ähnliche Entwicklung wie im Vorjahr auch in den kommenden Jahren, wobei die Intensität der Ausschläge nach Oben und Unten vermutlich geringer ausfallen werden.
Building Times: Entwickelt sich jetzt 2023 gut oder nicht?
Hebbel: Die Frage ist, womit man vergleicht. Die letzten drei Jahre waren außergewöhnlich. Ich sehe die Entwicklung dennoch positiv, die Welt dreht sich weiter, es werden weiterhin Gebäude errichtet und saniert. Die Zuwachsraten der jüngsten Vergangenheit werden wir vermutlich aber nicht mehr sehen.
Building Times: Sehen Sie für Steinbacher dunkle Wolken durch den Rückgang im Wohnbau?
Hebbel: Die Daten, die derzeit auf uns einwirken, lassen für den Wohnbau nichts Gutes vermuten. Der Hochbau wird etwas zurückgehen, weil durch die Rahmenbedingungen die Investitionsfreude sinkt. Die Finanzierung war in den letzten Jahren recht günstig, was sich zukünftig ändern wird. Bei allem Wehklagen darüber sehe ich die Situation aber nicht nur düster. Nachdem weiterhin Wohnraum gebraucht wird, sehe ich gute Chancen dafür, dass der soziale Wohnbau wieder an Bedeutung gewinnen wird..
Building Times: Die thermische Sanierung wird von der Politik seit Jahrzehnten wortreich gefordert. Wird sie auch ausreichend gefördert?
Hebbel: Der Neubauboom der letzten Jahre hat in puncto Fachkräfte viele Ressourcen gebunden. Wenn der Neubau nachlässt, wird es für Baufirmen auch wieder attraktiver, sich der Sanierung zu widmen. Es stimmt natürlich, dass die Sanierungsquote viel zu gering ist. Das kann sich in den nächsten Jahren aber ändern, weil eben wieder Arbeitskräfte aus dem Neubau frei werden.
Building Times: Wird die thermische Sanierung ausreichend gefördert?
Hebbel: Ich sehe die Notwendigkeit von Förderungen, damit Maßnahmen angestoßen werden. Die Politik hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Anreize gesetzt. Der Effekt ist, dass die Gemeinnützigen und auch private Bauträger sehr viel gemacht haben. Sie können mit den administrativen Hürden einer Förderung gut umgehen. Die bzw. der private Einfamilienhausbesitzer:in ist jedoch damit überfordert und verzichtet entweder auf die Förderung oder gleich ganz auf die Sanierung. Ein einfaches Abschreibmodell wäre in diesem Segment sicher sinnvoll und würde den Markt beleben. Das ist jenes Segment, in dem das größte Potenzial liegt.
Building Times: Der Wohnbauforscher Wolfgang Amann meinte kürzlich in Ö1, dass ein Großteil der einfach zu sanierenden Gebäude bereits erledigt sei. Denken Sie ähnlich?
Hebbel: Ich habe bei Wolfgang Amann nachgefragt, was er da genau gemeint hat. Er hat mir gesagt, dass die schwierigen Fälle in zwei Kategorien einteilbar sind. Einerseits, die schon genannten Einfamilienhäuser und zweitens Gebäude, die technisch aufgrund ihrer Gebäudehülle sehr herausfordernd sind. Das ist aber alles lösbar, wenn der entsprechende Wille vorhanden ist.
Building Times: Der Firmengründer Eduard Steinbacher hat sehr früh mit Dämmung für Rohre begonnen. Welche Bedeutung hat diese Sparte heute für das Unternehmen?
Hebbel: Die Rohre sind Teil unserer DNA, wir verstehen uns als einer der wenigen Gesamtanbieter in Europa, die sowohl Dämmung für Wand und Decke, als auch für die Haustechnik anbieten. In der Rohrisolierung sind wir einer der relevantesten Anbieter Europas, der Produkte aus Polyurethan, Polyethylen als auch Steinwolle anbieten kann. Im Hochbau sind wir natürlich regionaler aufgestellt. Hier decken wir mit unseren Produkten den zentraleuropäischen Markt (DACH-Länder) ab. Die Rohrisolierung geht nach ganz Europa.
Building Times: Wie verteilt sich der Umsatz in etwa auf die einzelnen Produktsegmente?
Hebbel: Das hängt vom Standort ab. Wir stehen mit unseren drei Werken auf drei soliden Beinen und das in drei Segmenten, eben dem Hochbau, der Haustechnik und den OEM-Kund:innen. Das war in den letzten 60 Jahren Teil unseres Erfolgsrezepts und soll es auch künftig bleiben.
Building Times: Verteilen sich die Umsätze auch zu je einem Drittel?
Hebbel: Das ist unterschiedlich, einmal ist der Hochbau etwas mehr, dann wieder die Haustechnik. Grob kann man aber sagen, dass sich die Segmente je nach den Rohstoffpreisen in etwa auf um die 30 bis 40 Prozent pro Sparte verteilen.
Building Times: Ihre drei Unternehmen haben eigene Rechnungskreise, oder?
Hebbel: Ja, Erpfendorf ist ganz klar der Hauptstandort. In Polen sind wir seit 2005 Alleineigentümer, zuvor war es ein Joint Venture. Und die deutsche Gefinex ist 2017 zu uns gekommen.
Building Times: Die Gefinex hatte bei der Übernahme 70 Beschäftigte, die einen Umsatz von 14 Mio. Euro erzielten. Was ist seither passiert?
Hebbel: In den letzten Jahren ist einiges passiert. Wir haben sowohl in die Produktionsstätte als auch in die Mitarbeiter:innen investiert, stehen jetzt bei 21 Millionen Euro Umsatz und sind sehr happy. Auch Polen entwickelt sich sehr positiv. Hier sind wir primär im Haustechnik- und OEM-Bereich aber auch regional im Hochbau tätig.
Building Times: Stehen die einzelnen Firmen für sich, oder tragen sie den Steinbacher Stempel?
Hebbel: Wir haben hier einiges in Sachen Integration, etwa beim Einkauf, bei F & E und vielem mehr, vorangebracht. Das macht sich am Markt bezahlt, denn wenn die einzelnen Firmen, wie ein Uhrwerk ineinandergreifen entsteht eine große Kraft. 2022 haben wir zudem unser neues Logo gelauncht, dessen Bildmarke nun alle drei Unternehmen der Gruppe tragen.
Building Times: In Polen produzieren Sie unter anderem Steinwolleprodukte?
Hebbel: Ja, wir konfektionieren dort Steinwolle-Rohrschalen.
Building Times: Ich nehme an, Erdgas spielt in der Produktion eine tragende Rolle. Sehen Sie die Versorgung als gesichert an? Haben Sie, so wie andere Hersteller, im Zuge der Gaskrise Alternativen installiert?
Hebbel: Wir brauchen beides, Strom und Gas. Wir haben 2018 und 2019 rund 2,2 MW Photovoltaik installiert. Heuer werden noch einmal insgesamt 1,2 MW in Erpfendorf dazukommen, das hilft uns sehr. In Deutschland sind wir gerade dabei, rund 1 MW in Betrieb zu nehmen. Das ist nicht wenig, wir wollen so autark wie möglich sein, aber in der Nacht und im Winter, wenn viel Schnee liegt, ist die Ausbeute Null.
Beim Erdgas ist es so, dass wir im Bedarfsfall auf Öl umsteigen können, weil wir diese Technik noch aus der Vergangenheit haben. Die Gasversorgung hier in Erpfendorf kam vergleichsweise spät, weshalb die Ölbrenner und Tanks vorhanden waren. Um weniger Fossile zu verwenden, braucht es noch einiges an Bemühungen.
Building Times: Was ist mit Biomasse?
Hebbel: Da begibt man sich in die nächste Abhängigkeit. Eine Lösung alleine wird es in der Zukunft nicht sein.
Building Times: Die Politik wollte mit Energiezuschüssen der energieintensiven Wirtschaft helfen. Ist das im Fall von Steinbacher gelungen?
Hebbel: Das kann nicht gelingen, weil die Politik dafür nicht die Verantwortung trägt. Wenn wir als Unternehmen Energie brauchen, müssen wir selbst danach trachten, so wenig wie möglich zu verbrauchen. Die Politik kann dahingehend Rahmenbedingungen schaffen und in Extremfällen helfen.
Building Times: Das heißt, die er-
höhten Energiekosten wurden Ihnen nicht abgegolten?
Hebbel: Das gab es ja schon früher, in Form der Energiekostenrückvergütung. Die wurde in den letzten beiden Jahren gestrichen und jetzt in anderer Form wieder reaktiviert.
Building Times: Das Bauen verändert sich, zunehmend werden Module gefertigt und dann vor Ort montiert. Liefern Sie bereits spürbare Mengen an solche
Marktteilnehmer:innen?
Hebbel: Das Bauen ändert sich, weil viele der Beteiligten danach trachten Kontiunität ins Bauen zu bringen. Die Beschäftigten sollen das ganze Jahr hindurch im Prozess bleiben und nicht wie früher vorübergehend den Winter über im Tourismus tätig sein. Da hilft die Vorfertigung natürlich. Andererseits haben wir die Individualität des Bauens. Nicht alle Häuser werden gleich aussehen. Deshalb meine ich, dass die Modulbauweise sich nicht so rasch durchsetzen wird. Auch wenn es sinnvoll ist, die vielen Schnittstellen zu reduzieren.
Building Times: Steinbacher ist Partner des Forschungsprojektes „EPSolutely“. Bis wann, kann und soll das flächendeckende Recycling von EPS Ihrer Ansicht nach Wirklichkeit werden?
Hebbel: Das geht schon, wir haben das mitvorangetrieben. Ich bin seit inzwischen 23 Jahren im Vorstand der GPH und sehe es als unsere Aufgabe, das Kreislaufdenken voranzubringen. Und da sind wir ein Stück weit gekommen. Wir haben inzwischen keine Abfälle in den Produktionsunternehmen. Der nächste Schritt war den Verschnitt auf der Baustelle wieder in den Kreislauf zurückzubringen. Da gibt es inzwischen sehr gute Lösungen, die wir weiter forcieren werden. Und für die Wiederverwertung nach der Gebäudenutzung, also nach 50 bis 70 Jahren, gibt es nun auch eine Lösung. Es gibt derzeit aber nur wenige Gebäude, die jetzt abgetragen werden. Insgesamt meine ich, dass unser zukünftiger Rohstoff jetzt in Verwendung ist, um Energie zu sparen. Das ist genial und zukunftsorientiert.
Building Times: Wieviel von den Baustellenabfällen kommt zurück?
Hebbel: Laut der aktuellen Conversio-Studie beträgt die EPS-Recyclingquote in Österreich aktuell 26 Prozent bei Bauware Die Mengen, die als Verschnitt anfallen sind aber überschaubar. Mehr geht da nicht, weil ja jeder Verarbeiter darauf schaut, dass möglichst wenig anfällt. Da sind die Verpackungen eine ganz andere Liga. Hier liegt die Recyclingquote laut der Studie aktuell bei 56 Prozent, hat aber auch noch Potenzial nach oben.
Building Times: Gibt es am Haupt-standort noch flächenmäßiges Er-
weiterungspotenzial?
Hebbel: Ja, das gibt es. Wir planen auch noch eine Erweiterung, wobei wir hier in einer Tourismusregion unsere Grenzen aufgrund der Logistik sehen.
Building Times: Knapp die Hälfte der erzeugten Produkte geht in den Export. Was sind für Sie die attraktivsten Destinationen?
Hebbel: Im Hochbau entscheidet, wie schon erwähnt, der Transportradius, damit sind neben Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien die relevantesten Märkte. Einige Produkte sind in ganz Europa verfügbar.
Building Times: Steinbacher investiert eigenen Angaben zufolge rund 2 % seines jährlichen Umsatzes in die eigene Forschung & Entwicklung. Tüfteln Sie mit?
Hebbel: Ich verstehe mich als Impulsgeber. Zuletzt haben wir ein Produkt entwickelt, bei dem die Ausgangslage unser eigenes Photovoltaik-Projekt war. Da ja häufig die Dachhaut durchstoßen wird, lag es hier auf der Hand, dass wir uns dieser Problemlösung widmen. In solchen Fällen bin ich nah dran. Im Detail werden derartige Lösungen aber von unseren Projektmanagern und Technikern ausgearbeitet.
Building Times: Wenn ich die AGB´s richtig gelesen habe, fakturieren Sie ausschließlich über den Großhandel. Könnte sich das zeitnah ändern?
Hebbel: Wir fakturieren mehrheitlich über den Großhandel. Bei B2B-Kunden fakturieren wir direkt, die fakturieren aber dann wieder über den Großhandel. Ich kenne natürlich die Diskussion um die Zwei- und Dreistufigkeit. Am Ende werden das die Kund:innen entscheiden und nicht die Industrie.
Building Times: Sie als Industrie könnten aber vorreiten und direkt an Dachdecker:innen, Fassadenfirmen oder Porr, Strabag & Co. verkaufen, oder nicht?
Hebbel: Jeder Ausführende braucht sehr viele Produkte, um ein Gebäude zu errichten. Das ist sehr komplex. Der Handel übernimmt hier eine wichtige beratende und unterstützende Funktion, und wir schätzen die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit unseren verlässlichen Partnern.
Building Times: Steinbacher hat Preislisten online. Für wen sind die gedacht?
Hebbel: Die sind Teil unseres elektronischen Bestellwesens. Die Preislisten geben Planer:innen auch Orientierung.
Building Times: Ein 120 mm Dachbodendämmelement steinopor ist auf ihrer Preisliste pro m² mit gut 33 exkl. Mwst. gelistet. Bei Hornbach kostet das Teil gut 15 Euro. Kann das sein?
Hebbel: Ja, das ist ein klassisches DIY-Produkt und der Preis auf unserer Website ist ein Bruttolistenpreis.
Building Times: Sie führen das Unternehmen gemeinsam mit Ihrer Frau Ute Steinbacher. Haben Sie da verteilte Rollen oder treffen Sie die maßgeblichen Entscheidungen gemeinsam?
Hebbel: Wir sind in der zweiten Generation, die erste Generation hat das Unternehmen in einer teamorientierten und partnerschaftlichen Art und Weise geführt. Das handhaben wir auch so. Natürlich ist es so, dass ein Teil sich mehr der Außenwirkung widmet, der andere nach Innen. Entscheidend ist, dass man sich aufeinander verlassen kann. Natürlich sind wir nicht immer der gleichen Meinung, da bedarf es dann halt der entsprechenden Kommunikation. Wir haben beide die Aufgabe, Freude am Tun zu vermitteln, und somit auch die Vorbildwirkung für die nächste Generation zu erfüllen.
Building Times: Letzte Frage. Was machen Sie, wenn Sie sich nicht gerade um die Unternehmen kümmern?
Hebbel: Sport ist ein fixer Bestandteil meines Lebens. Ich beginne üblicherweise um 5 Uhr 30 mein Training, fahre viel Rad und im Winter sind Skifahren und Skitourengehen meine Favoriten.