2023: Jahr der Kracher-Insolvenzen

Höchstwerte der letzten Dekade: Die 3.364 eröffneten Firmeninsolvenzen liegen um 15,96 Prozent über dem Vorjahreswert, man liegt jedoch auch um 10,48 Prozent über dem Wert des Jahres 2019, so der AKV.

Ein Mix aus einer Rekord-Inflation mit gestiegenen Energiepreisen und Kreditzinsen, aus einem schrumpfenden Wirtschaftswachstum, aus einer gestiegenen Arbeitslosigkeit bei einem jedoch gleichzeitig anhaltenden Personalmangel, aus einer gedämpften Kreditnachfrage und damit verbundenen rückläufigen Bauvolumina bzw. Immobilieninvestments führte zwangsläufig zu einem dramatischen Anstieg der Firmeninsolvenzen, so der Alpenländische Kreditorenverband (AKV Europa). Die eröffneten Verfahren liegen um 15,96 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Branche mit den meisten Insolvenzen war die Baubranche (849), gefolgt vom Handel (828). Der AKV rechnet im Jahr 2024 mit einem weiteren Anstieg der Firmeninsolvenzen. Mit den angenommenen 6.000 Gesamtfirmeninsolvenzen würde auch das hohe Vorkrisenniveau 2019 wieder überschritten werden.

Rekord aufgrund der Signa-Pleite

Wöchentlich werden in Österreich über das Vermögen von 65 Unternehmen Insolvenzverfahren eröffnet. Vor allem gegen Jahresende haben die eröffneten Firmeninsolvenzen überproportional zugenommen, sodass die Bereinigungswirkung durch Insolvenzen volle Fahrt aufgenommen hat, heißt es vom Alpenländischer Kreditorenverband. Weiterhin auf hohem Niveau bewegen sich die 2.211 Abweisungsbeschlüsse mangels Masse. Die sieben im Jahr 2023 in Österreich eröffneten Insolvenzen aus dem Signa-Konzern führten zu einem noch nie dagewesenen explosionsartigen Anstieg der Gesamtverbindlichkeiten auf 13,97 Milliarden Euro – davon entfallen 10,44 Milliarden auf die Signa. Zudem waren im Handel zahlreiche spektakuläre Insolvenzen abzuwickeln, wie „Leiner & kika“.