„Multitasking“ gibt es nicht
Die Arbeitswelt steht unter Druck. Was im Zauberwort „Multitasking“ steckt und was Betriebe im Krisenfall tun können, klärte der Tüv Austria Sicherheitstag am 24. Oktober in Vösendorf.
Die Flut an Aufgaben, die es in der Arbeitswelt 4.0 zu meistern gilt, nimmt zu und führt oft zu Problemen im Bereich der Arbeitssicherheit. Die Fachexperten am Tüv Austria Sicherheitstag lieferten den Schlüsselkräften der Arbeitssicherheit wertvolle Tipps, wie negative Folgen von „Multitasking“ und Alkoholkonsum verhindert werden können. Mythen wurden durch aktuelle Studienergebnisse widerlegt und Erfahrungen geteilt.
Zum Beispiel: Multitasking gibt es nicht. Das sind keine „fake news“, sondern wahr ist, dass das Gehirn Dinge nur seriell abarbeiten könne, so der Tenor der Experten – dies gelte sowohl für Männer als auch Frauen. Versuche man, mehrere Tätigkeiten gleichzeitig zu verrichten, nehme das Ausmaß an Unachtsamkeit zu, eine der häufigsten Unfallursachen am Arbeitsplatz. Anders ausgedrückt: Ständiges Umschalten führt zu Unterbrechungen, die, wenn sie nicht geplant sind, mit erhöhter Stressbelastung und Burnout einhergehen. Was kann man dagegen tun? Sicher gesundheitsfördernd ist es, sich gezielt Auszeiten vom Smartphone zu nehmen oder automatische Benachrichtigungen am Bildschirm zu deaktivieren.
Das zweite Thema war Alkoholkonsum: Der Schaden, den alkoholkranke Arbeitnehmer in Betrieben verursachen, sei enorm, so die Vortragenden. Erhöhter Alkoholkonsum von Mitarbeitern führe zu häufigeren und längeren Krankenständen, sinkender Produktivität, steigenden Unfallzahlen und frühzeitigen Personalaustritten in den Betrieben. Pro Arbeitstag schlägt er sich mit 2,9 Millionen Euro zu Buche. Was können Betriebe präventiv tun? Dazu zählen ein generelles Alkoholverbot während der Arbeitszeit oder das diskrete Ansprechen des Betroffenen bei Verdacht auf Alkoholprobleme.