Bora baut vertikale Fabrik

Die Fertigung von Kochfeldabzugssystemen braucht Platz. Bora baut in Niederdorf dazu eine vertikale Fabrik, die die Produktion auf mehrere Ebenen verteilt.

Mit der Entscheidung für ein eigenes Produktionswerk setzt Bora zwei Statements: erstmals investiert man in eine eigene Fertigung und produziert selbst. Zum zweiten hat sich der Hersteller bewusst für die Investition in den Standort in Tirol entschieden. Die in Bau befindliche Produktion in Niederndorf soll im zweiten Halbjahr 2026 anlaufen. Die Bauarbeiten laufen seit November 2024, nun wurde der offizielle Grundstein gelegt.  Das Besondere: Der Produktionsbetrieb wird auf mehreren Ebenen etabliert.

Reduzierter Flächenverbrauch

Bei der Konzeption der Fabrik geht Bora neue Wege, die früher üblich waren. „Um den Flächenverbrauch möglichst gering zu halten, wird der Herstellungsprozess vertikal angeordnet – also in mehreren Stockwerken übereinander. Dadurch ergibt sich eine Flächenersparnis von rund 60 Prozent im Vergleich zur klassischen horizontalen Anordnung von Produktionslinien“, erklärt Christoph M. Achammer, CEO von ATP architekten ingenieure. Die neue Fabrik hat eine Grundfläche von rund 6.000 m² und eine gesamte Bruttogeschossfläche von 20.000 m². Im Gebäudekomplex ist ein automatisches Hochlager für Roh- und Halbfertigmaterialien sowie für Fertigwaren integriert.

Das Projekt besteht aus mehreren, als zusammenhängende Baukörper ausgeführten Funktionsbereichen. Die Baukörper für die Produktion werden etwa eine Höhe von 17,3m erreichen. Die Oberkante des Baukörpers für Lager & Logistik befindet sich auf etwa 20,8m Höhe, wo im 3. OG u.a. Aufenthalts- und Kantinenbereiche mit Dachterrasse integriert sind.

Haustechnik & Co

Die vertikale Fabrik soll über moderne Haustechnik mit einem effizienten und energiesparenden Versorgungssystem verfügen. Neben thermischer Grundwassernutzung für Heiz- und Kühlungsprozesse kommen Wärmerückgewinnungs- und PV-Anlagen, energiesparende LED-Beleuchtungen und effiziente Antriebe für innerbetriebliche Transporte und Logistik zum Einsatz. Auf fossile Brennstoffe wird, wie bei allen Bora Gebäuden, verzichtet.

Umwelt

Alle Maßnahmen verfolgen das Ziel eines möglichst niedrigen Energieverbrauchs unter dem Gesichtspunkt der besten Wirtschaftlichkeit sowie langfristiger, nachhaltiger Nutzung.

Lichtemission: Nach unten strahlende Leuchten an den Außenanlagen und Parkflächen sowie ein Beleuchtungskonzept mit Dämmerungssensor und Zeitprogramm schützen vor Lichtemissionen. Im Innenbereich erfolgt die effiziente Beleuchtungssteuerung über Zeitprogramm und Präsenzmelder.

Lärmemission: Aufgrund der geplanten Fertigungsmethoden und der haustechnischen Gebäudekonzipierung ist während des Betriebs von einer geringen Schallemission auszugehen. Zur Beurteilung wird ein Lärmgutachten erstellt, das auch das zu erwartende zusätzliche Verkehrsaufkommen berücksichtigt.

Landschaft

Um das Projekt bestmöglich in die Landschaft zu integrieren, werden die Außenanlagen naturnah und ökologisch wertvoll gestaltet und mit standortgerechten Pflanzen begrünt. Als Sichtschutz auf dem Gelände kommen heimische Bäume und Sträucher zum Einsatz. Zur Ökostromerzeugung wird ein extensives Photovoltaik-Gründach eingesetzt, das gleichzeitig zur Förderung der Artenvielfalt beiträgt. Durch begrünte Sickermulden und einen versickerungsfähigen Parkplatz-Bodenbelag wird die Flächenversiegelung auf ein Minimum reduziert.