Wien: Wenig Energie, viel fossil

Der Pro-Kopf-Energieverbrauch ist in Wien etwa halb so hoch wie im Rest Österreichs. Bei den Erneuerbaren hinkt die Großstadt nach.

Die Wiener sind Meister im Energiesparen: Seit 2005 ist der Energieverbrauch in der Bundeshauptstadt pro Kopf um mehr als 20 % zurückgegangen, so der Österreichische Biomasse-Verband. Im gleichen Zeitraum ist der Verbrauch eines Durchschnittsösterreichers um 6 % gesunken. Auch der absolute Energieverbrauch der Bundeshauptstadt ging seit 2005 um 11 % zurück, wohingegen er in der gesamten Republik etwa unverändert geblieben ist. Pro Kopf verbrauchen die Wiener 22.500 kWh pro Jahr, das ist die Hälfte des durchschnittlichen Energieverbrauchs in Österreich.

Auch die Treibhausgasemissionen Wiens sind von 2005 bis 2015 um 21 % zurückgegangen. Obwohl 21 % der österreichischen Bevölkerung in Wien leben, beträgt ihr Anteil an den gesamten Emissionen Österreichs nur 10 %. Die Pro-Kopf-Emissionen Wiens sind die niedrigsten in Österreich und betragen mit 4,4 Tonnen CO2-Äquivalent nicht einmal die Hälfte des österreichischen Schnitts von 9,1 Tonnen, so die Biomasse-Lobbyisten.
Weniger erfreut sind die Waldverheizer, dass in Wien nur 9,1 % erneuerbarer Energien zum Einsatz kommen. Österreich hat im Schnitt einen Anteil von 33,5 % erneuerbarer Energien am Energieverbrauch. Der Raumwärmemarkt wird mit einem Anteil von 56 % von Erdgas dominiert, 32 % der Raumwärme werden durch Fernwärme gedeckt, die zu 58 % auf Erdgas und zu 22 % auf Abfällen basiert. Der Anteil erneuerbarer – fast ausschließlich Biomasse -Fernwärme erreicht nur 12 % (österreichweit: 46 %).