Wärmepumpen: Förderstopp abgewehrt
Der Sommer war heiß, für Wärmepumpen mit dem Kältemittel R410a stand ein Förderstopp im Raum. Nach einem Verhandlungsmarathon ist das Thema vorerst vom Tisch.
Werden Wärmepumpen, die mit dem Kältemittel R410a gefüllt sind, künftig noch gefördert? Das ist eine pikante Frage, mit der sich im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus gleich mehrere Abteilungen wochenlang beschäftigten. Aufgepoppt war das Thema nachdem klar wurde, dass R410a-Geräte in den neuen Bestimmungen des Sanierungsschecks von der Förderung ausgeschlossen sind. Damit wären etwa 70 Prozent der am Markt verfügbaren Geräte nicht für eine geförderte Sanierung geeignet. Und die Länder hätte diese Geräte wohl künftig auch vom Fördertopf ferngehalten. Hintergrund sind die strikten Bestimmungen des Umweltzeichens, nach denen das Global Warming Potential (GWP) von R410a als zu hoch gilt.
Nachdem die Branche gemeinsam mit der Industriellenvereinigung und der Wirtschaftskammer Druck gemacht haben, ist nun wieder Alles gut. „Der Förderungstopp bei Sanierungsscheck 2018 konnte im konstruktiven Diskurs mit dem Bundesministerium, allen voran Generalsekretär Josef Plank, angewendet werden, sodass alle Produkte auch jene mit R410A weiterhin gefördert werden. Damit ist auch bei den Ländern eine Entspannung der Situation eingetreten“, teilt der Geschäftsführer von Wärmepumpe Austria Siegfried Kopatsch erleichtert mit. Er sieht nebenbei auch in der Zukunft kein Ungemach für Wärmepumpen mit hohem GWP.
Es sei fraglich, ob bei der Bundesförderung 2019 das Umweltzeichen mit Anforderungen an den GWP überhaupt noch einen Rolle spielen wird, da das Umweltzeichen für Wärmebereitsteller von Seite der EU wegen mangelnder Marktrelevanz eingestellt wurde. Dazu kommt, dass die Novelle der Erneuerbaren Energierichtlinie (RED II) voraussichtlich Anfang 2019 beschlossen wird. In den derzeitigen Arbeitspapieren zu RED II findet sich das Umweltzeichen derzeit als Förderkriterium nicht wieder.