Umfrage: Es bleibt durchwachsen

Eine aktuelle Expertenbefragung von Building Times zeigt: Große Sprünge stehen heuer nicht an. Die Sanierung ist das Hoffnungs-Segment schlechthin.

Wie ist 2024 gelaufen? Was bringt das laufende Jahr? In welchen Segmenten wird Wachstum erwartet? Wie wirkt sich eine deutliche Reduktion oder gänzliche Streichung der Heizungsförderung aus? Welche Technologien und Tools werden an Bedeutung gewinnen und wie wird sich der Bad- und Sanitärmarkt in der nahen Zukunft entwickeln? Das waren die Fragen einer aktuellen Expertenbefragung, die Building Times gemeinsam mit Expertenbefragung.com online unternommen hat. Befragt wurden rund 2.400 Experten aus der Planung, der Ausführung und der Herstellerindustrie der Sparten Gebäudetechnik und Bau.

2024 durch und durch durchwachsen

Die Zahlen zeigen: 2024 war für manche Akteure ein schwieriges Jahr, für andere ganz gut. Sehr gut gelaufen ist das Vorjahr für knapp 12 Prozent, gut befanden 2024 immerhin fast 36 Prozent. Für weitere 21 Prozent war das Vorjahr befriedigend. Ein „genügend“ gaben fast 10 Prozent. Mehr als 21 Prozent beurteilen den Geschäftsverlauf im Vorjahr als „ungenügend“.

 Gleichbleibende Erwartung für 2025

Die überwiegende Mehrheit von gut 45 Prozent erwartet für heuer einen gleichbleibenden Geschäftsgang. Immerhin 23 Prozent gehen von einer Belebung aus und knapp 5 Prozent erwartet eine deutliche Besserung. Demgegenüber stehen 21 Prozent, die mit einer Verschlechterung rechnen und knapp 5 Prozent der Befragten, die mit einer deutlichen Verschlechterung für ihr Geschäft rechnen.

Hoffnungsmarkt Sanierung

Was die Erwartungen in den einzelnen Segmenten des Baugeschehens betrifft gibt es einen klaren Sieger: In der Sanierung erwarten die meisten Experten deutliche Impulse. Hier sehen 79 Prozent Wachstum (Mehrfachnennungen möglich). Gefolgt vom Wohnbau mit 45 Prozent und dem öffentlichen Bau (39 %). Deutlich geringer sind die Erwartungen im Gewerbebau (13 %) und im Gesundheitsbau (13 %). Auch im Tiefbau (14 %) sind die Erwartungen gedämpft, wenngleich man in diesem Segment berücksichtigen muss, dass das Niveau bereits sehr hoch ist.

 Förderaus für Heizungstausch

Eine Überraschung gibt es bei der Frage, wie sich eine deutliche Reduktion oder gänzliche Streichung der Förderung für den Heizungstausch auswirkt. Ganze 49 Prozent meinen, dass das eigene Geschäft bei einem Förderstopp gleichbleibt. Demgegenüber stehen insgesamt 47 Prozent, die von einer Verschlechterung (30 %) oder einer deutlichen Verschlechterung (17 %) für das eigene Business ausgehen. Eine Verbesserung im eigenen Unternehmen durch die Verlagerung von Investitionen in andere Bereiche erwarten 5 Prozent.

Bad und Sanitär – gleichbleibend

Keine wesentliche Verbesserung erwarten die Befragten im Bad- und Sanitärsegment. Ganze 76 Prozent rechnen damit, dass sich der Markt für Bäder, Duschen und WC´s im laufenden Jahr gleichbleibend entwickeln wird. Lediglich knapp 5 Prozent meinen, dass es eine Belebung in diesem Segment gibt. Mit einer Verschlechterung rechnen hingegen 19 Prozent.

KI und BIM schlagen alles

Recht eindeutig fällt die Einschätzung zu Technologien und Tools aus, die künftig mehr Bedeutung erhalten. Bei der Frage, bei der Mehrfachnennungen möglich waren sehen 57 in der Künstlichen Intelligenz eine Technologie, die höheren Stellenwert erlangen wird. 52 Prozent sehen im BIM ein Zukunftstool, auch Smart Home und Chat GPT schneiden mit 37,5 und 35 Prozent sehr gut ab. Deutlich abgeschlagen wird der Einsatz von Augmented Reality mit 7,5 Prozent eingeschätzt.

Keine große Personalnachfrage

Die gedämpften Aussichten schlagen sich auch bei der Planung für das Personal nieder. Genau die Hälfte der Befragten gibt an heuer definitiv keine Neuaufnahmen zu tätigen. Weitere 24 Prozent antwortet auf die Frage, ob zusätzliches Personal aufgenommen wird mit „eher nicht“. Immerhin je 12 Prozent nehmen „vielleicht“ oder „eher ja“ heuer noch Arbeitskräfte in Unternehmen auf. Weniger als 3 Prozent sind sich in dieser Frage ganz sicher und antworten mit „ja“.