Siemens mit Megaprojekt in Berlin

Der Elektronik-Riese baut in Berlin-Spandau einen Innovationsccampus um 600 Millionen Euro.

Seit längere Zeit wird spekuliert, wo Siemens seinen neuen Innvoationscampus errichten wird. Nun wurde die Entscheidung verkündet. Auf dem historischen Siemens-Gelände in Berlin Spandau wird die „Siemensstadt 2.0“ errichtet werden. In den kommenden Jahren sollen bis zu 600 Millionen Euro in die neue Arbeits- und Lebenswelt investiert werden. Es handelt sich um einer der größten Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte von Siemens. 1897 erwarb Siemens mehr als 200 Hektar Baugrund. Diese Flächen entwickeln die Siemens-Architekten Karl Janisch und Hans Hertlein nach und nach zu einem modernen Industriecampus. Das Areal erhielt zu Jahresbeginn 1914 den offiziellen Namen „Siemensstadt“.

Das Projekt „Siemensstadt 2.0“ erstreckt sich über eine Fläche von 70 Hektar und hat zum Ziel, das großflächige Industrieareal in „einen modernen und von vielfältiger Nutzung geprägten urbanen Stadtteil der Zukunft zu wandeln“, wie der Konzern mitteilt. Im Einzelnen sollen iAnwendungsfelder wie dezentrale Energiesysteme und Energiemanagement, Elektromobilität, Industrie 4.0, Machine Learning, vernetzte Assets, Internet der Dinge (IoT), Künstliche Intelligenz, Data Analytics, Blockchain sowie Additive Manufacturing angesiedelt werden.

In Abstimmung mit dem Berliner Senat wird Siemens einen städtebaulichen Wettbewerb durchführen, der Grundlage für die weitere Entwicklung des Projekts sein wird. „Das Gründungskonzept der Siemensstadt 1897 bestand darin, Arbeiten, Forschung und Wohnen zu vereinen und damit eine intakte Symbiose für eine erfolgreiche Zukunft zu schaffen. Auch heute müssen wir die Zukunft der Arbeit neu denken“, erklärt Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG. Megatrends, wie die industrielle Digitalisierung und die Urbanisierung würden fundamentale Veränderungen mit sich bringen.
„Arbeiten, Leben und Wohnen werden integrierter und mit der zunehmenden Vernetzung von Menschen und Dingen entstehen neue Ökosysteme. Siemens ist Weltmarktführer und Vordenker in der Automatisierung und der industriellen Digitalisierung. Genau darum geht es uns in der Siemensstadt 2.0 ─ wir wollen Industrie 4.0 auch im sozioökonomischen Umfeld führend gestalten“, so Kaeser. Dazu gehöre ein vernetztes Ökosystem mit flexiblen Arbeitsbedingungen, gesellschaftlicher Integration und bezahlbarem Wohnraum.