Salzburgs spektakulärste Baustelle

Dächer der Festung Hohensalzburg werden derzeit mit 45.000 Eternitplatten gedeckt.

130 Meter über der Altstadt und 30 Meter über dem Hang des Festungsberges – die Dächer der drei Gebäude auf Salzburgs Wahrzeichen sind derzeit wahrscheinlich einer der spektakulärsten Arbeitsplätze in der Landeshauptstadt. Auf der Festung Hohensalzburg werden derzeit die Dächer neu gedeckt, die im Vorjahr vom Sturm schwer beschädigt worden waren. „Betroffen sind Zeughaus, Schüttkasten und Schmiedstöckl. Die Zimmerleute und Dachdecker arbeiten seit Mai, um bis zur kalten Jahreszeit alles fertig zu haben“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl zum aktuellen Stand.

Insgesamt handelt es sich um eine Dachfläche von 900 Quadratmetern. Darauf werden 45.000 Eternitplatten mit einem Gesamtgewicht von 23 Tonnen verlegt. Weiters sind für die Sanierungsarbeiten 4.300 Laufmeter Kantholz, das 40 Tonnen wiegt, 350 Quadratmeter Kupferblech (2,5 Tonnen), rund 24 Tonnen Stahl sowie zirka 20 Kubikmeter Holz für die Schalung (neun Tonnen) notwendig.

Hubschrauber und Reißzug transportieren Baumaterial

Die tonnenschweren Lasten werden einerseits mit dem Hubschrauber geliefert, zum Teil aber auch – so wie bereits seit Hunderten von Jahren – mit dem Reißzug transportiert. Dieser gilt als die älteste Standseilbahn Österreichs, führt seit mehr als 500 Jahren hinter dem Stift Nonnberg auf die Festung, versorgt diese auch heute mit dem Nötigsten und ist somit noch immer die „Lebensader“ der Burganlage.

Der Sturm am 30. Oktober 2018 hatte große Teile des Daches von Zeughaus, Schüttkasten und Schmiedstöckl abgedeckt. Außerdem wurden Mauern und Kamine beschädigt. Die Räume blieben über den vergangenen Winter provisorisch abgedeckt. Parallel dazu wurde mit der Planung der Sanierungsarbeiten begonnen, dies in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Die komplette Dachkonstruktion samt Dachstuhl musste teilweise neu gebaut werden. Derzeit rechnet man mit Kosten von rund einer Million Euro.