Pelletskessel: Flammenlos zur Staubreduktion
Der Pelletskessel-Hersteller ÖkoFen aus Niederkappl verspricht mit seiner jüngsten Entwicklung eine Reduktion der Staubemissionen um bis zu 95 Prozent.
In langjähriger Forschungsarbeit sei es gelungen mit einer speziellen Technologie die Staubemission von Pelletskessel um 95 Prozent zu verringern, so die Ansage von ÖkoFen. Mit gesteuerter Luftzufuhr und einer speziellen Geometrie und Beschichtung der Brennkammer gelingt es ÖkoFen das Feuer im Kessel auf ein Minimum zu reduzieren – und wo wenig Flamme ist, ist auch wenig Staub, so das Resultat der Forschung.
Für Herbert Ortner, den Gründer des Unternehmens, ist das einer der größten Meilensteine in der Entwicklungsgeschichte von Pelletskesseln. Umgesetzt wurde der Schritt von einem Team um seinen Sohn Stefan Ortner, der als Mehrheitseigentümer das Unternehmen leitet. Er wollte die zur Staubreduktion vielfach zum Einsatz kommenden elektrischen Hochvoltfilter durch eine für die Nutzer komfortable Lösung ersetzen. „Uns wurde dabei klar, dass wir bei der Verbrennung ansetzen müssen“, sagt er und verweist auf einen simplen Grundsatz: „Wenn etwas ganz perfekt brennt, sieht man keine Flamme. Und genau das passiert nun bei einem Kessel, der mit der neuen Technologie ausgestattet ist. Es ist mehr ein Glosen, als Flamme, wie man sie gerne am Lagerfeuer hat.
„Zereo Flame“ um 690 Euro
Nach erfolgten Feldtests in mehreren Ländern geht die Technik nun in Serie. „Damit ist die Diskussion um Staubemissionen endlich vom Tisch“, so Ortner. Ab dem Frühsommer können Kessel mit einer Leistung mit bis zu 14 kW mit der Option „Zero Flame“ gekauft werden, der Aufpreis für die weitgehend staubfreie Verbrennung liegt bei 690 Euro. Dass die Emissionen auch wirklich drastisch reduziert werden, bestätigt ein 9-stündiger Dauertest, bei dem der Heizzyklus eines Jahres unter Aufsicht des TÜV nachvollzogen wurde. „Darauf sind wir sehr stolz“, so Stefan Ortner, der damit rechnet, dass der Mitbewerb bald eine ähnliche Lösung präsentieren wird und die Technik zum Standard wird. Das sei auch bei der Brennwerttechnik so gewesen, sagt er ohne Gram. Dafür gibt es auch wenig Grund, denn das Unternehmen floriert gewaltig und hat sich in den letzten drei Jahren quasi verdreifacht – zumindest was die ausgelieferten Kessel betrifft. Im Moment ist Hochsaison und es verlassen pro Woche rund 400 Heizkessel das Assembling-Werk. Für heuer rechnet Ortner mit einem Wachstum zwischen 40 und 50 Prozent.
Corona hat den Absatz nur wenig beeinflusst, größer war schon die Herausforderung die Lieferkette aufrecht zu erhalten. Insgesamt erwirtschaften die rund 450 Mitarbeiter des Konzerns, der mehrere Auslandstöchter hat, mehr als 100 Millionen Euro. Die Exportquote beträgt aktuell mehr als 90 Prozent, die Hauptmärkte sind neben Österreich Deutschland und Frankreich.