Grüne Assekuranz

Ende August wurde mit der Fassadenbegrünung der Uniqa-Landesdirektion Steiermark begonnen. 600 m2 werden mit Bäumen und Kletterpflanzen begrünt, eine PV-Anlage kommt auch.

Es gab schon einige Bemühungen, die teilweise verödete Grazer Annenstraße, eine ehemalige Einkaufsstraße, neu zu beleben. Nun geht der Versicherungskonzern Uniqa in die Vorlage. Die Optik und das Kleinklima sollten profitieren.

Konkret erfolgt die Begrünung von 600 Fassaden-Quadratmetern der steirischen Landesdirektion. „In einer nach hinten springenden Fassadennische werden drei versetzte Tröge an der bestehenden Aufzugsrückwand verankert, die jeweils ein Vegetationsvolumen von 2,3 m³ beinhalten und mit Bäumen bestückt werden“, sagt Uniqa-Landesdirektor Johannes Rumpl. „Das Gebäude ist 40 Jahre alt, da hätten wir ohnehin Geld in die Hand nehmen müssen. Deshalb nehmen wir etwas mehr Geld und machen etwas Besonderes damit.“ „Etwas mehr“ sind rund 600.000 Euro.

Die Bäume wurden beim Baumschulen-Betreiber, Gartengestalter und Gartendoktor Hans Höfler in Puch bei Weiz bereits ausgewählt und sind ein Eisenholzbaum, eine Blumenesche und ein Feldahorn, wie Elisabeth Höfler auf Anfrage von Building Times erklärt. Dazu kommen noch diverse Kletterpflanzen wie „Hps. Blauregen & Wilder Wein, dazu gemischt: Aristolochia, Immergrünes Geißblatt und Campsis radicans“, detailliert Höfler. Während Passanten die Bäume in ihren Riesen-Blumenkisten sofort sehen werden, brauchen die Kletterpflanzen noch einige Zeit, bis sie sichtbar und wirksam werden. Durch wissenschaftliche Begleitung des Projektes soll festgestellt werden, wie viel Feinstaub und CO² die Uniqa-Fassade wirklich schluckt.

Das Ziviltechnikerbüro Eisner ist für die Projektsteuerung und die statische Betreuung verantwortlich, Architekt Andreas Salfellner für Architektur und örtliche Bauaufsicht, das Büro E-Billy ist für die Elektrotechnik zuständig und das Ingenieurbüro Amplatz für die Realisierung der PV-Anlage, die rund die Hälfte der Grundlast der Uniqa-Landesdirektion abdecken soll.

Für das Projekt gibt es nicht nur EU-Förderungen, sondern auch solche der Stadt Graz: Bis zu 40.000 Euro werden für eine Fassadenbegrünung lockergemacht, wobei seit dem Vorjahr auch kleinere Projekte ab 30 Quadratmetern eingereicht werden können. Einen Ansturm darauf hat es bisher aber nicht gegeben.