Energiespeicher-Unternehmen insolvent
Die BlueSky Energy Entwicklungs- und Produktions GmbH ist insolvent und wird geschlossen. Gut 13 Millionen Schulden verteilen sich auf rund 500 Gläubiger.
Das Unternehmen wurde 2013 als Start-Up-Unternehmen gegründet und trat am Markt als Komplettanbieterin für Energiespeicherlösungen für überschüssigen Strom aus Photovoltaikanlagen auf. Basis für die Energiespeicherung sind Salzwasserbatterien. Diese wurden zu Beginn aus den USA und China importiert. 2019/2020 wurde in Frankenburg (OÖ) begonnen eine eigene Produktionsstätte für solche Batterien zu bauen. Es war geplant, die Batterien weltweit zu vermarkten, dazu wurde auch ein weltweites Produktions- und Vertriebsnetz aufgebaut, so der AKV.
Covid und Rohstoffmangel
Durch die Covid-19-Krise wurde der Bau der Betriebsanlage jedoch stark verzögert und massiv verteuert, die zugesagten Handelswaren und Materialien, vor allem von chinesischen Lieferanten, wurden überhaupt nicht oder nur mit großen Verzögerungen und in zu geringen Stückzahlen geliefert, so die Kreditschützer. Die Finanzierung der eigenen Fertigung kam ins Wanken, rund 30 Mitarbeiter wurden abgebaut, 20 Dienstnehmer verblieben im Unternehmen.
Den unbesicherten Verbindlichkeiten in Höhe von rund 13,3 Millionen Euro steht Vermögen zu Zerschlagungswerten von rund 760.000 Euro gegenüber. Nach ersten Einschätzungen des AKV sind rund 500 Gläubiger von der Insolvenz betroffen.
Lange Zuversicht
Im März 2021 war das Management noch zuversichtlich. Damals verkündete BlueSky Energy-Chef Thomas Krausse die baldige Fertigstellung der Zellenfertigung in Frankenburg. „Obwohl es im letzten Jahr mit der Zuliefersituation Schwierigkeiten gab, liegen wir im Plan. Im 2. Quartal 2021 werden wir die Zellenfertigung unserer Salzwasser-Zellen in Betrieb nehmen“, meinte Krausse damals und prognostizierte ein zweistelliges Umsatzwachstum. „Trotz Herausforderungen wegen der Corona-Situation konnten wir im letzten Jahr ausgeglichen bilanzieren und der Auftragsbestand ist aufgrund der großen Kundennachfrage auf mehr als fünf Millionen Euro gewachsen“, so Krausse damals. Das war wohl etwas zu optimitisch.