2023 war Heizungsjahr des Schreckens

Der Heizungsabsatz sank im Vorjahr mit einem Minus von 24 Prozent massiv. Davon betroffen sind alle Systeme. Die Zahlen von heuer geben Hoffnung.

Mit der Ankündigung die Förderung für den Heizungstausch massiv zu erhöhen hat die Politik den Heizungsherstellern einen Bärendienst erwiesen. 2023 ist die Zahl der installierten Heizungen regelrecht eingebrochen. 2022 wurden österreichweit noch 110.000 Heizungen verbaut, im Folgejahr waren es mit 84.000 Einheiten 24 Prozent weniger.
Davon nicht unberührt blieb die Wärmepumpe. Davon wurden mit 43.000 Einheiten rund 7.000 Stück weniger verbaut. „Der Zeitpunkt für die Verkündigung der neuen Förderung war sehr ungünstig“, kommentiert Richard Freimüller, Obmann des Verbandes Wärmepumpe Austria. Jetzt sei man aber guter Dinge, heuer könnten sich 60.000 Einheiten ausgeben, wenn der Trend anhält.

Bei den Holzkesseln gab es einen Rückgang von 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit 14.700 Stück liegt man aber immer noch über dem Absatz vor 2019, so Elisabeth Berger, Geschäftsführerin der Vereinigung Österreichischer Kessel- und Heizungsindustrie. Gasgeräte wurden 27.500 neu eingebaut, 13 Prozent weniger als 2022. Hier zeigt sich Berger gespannt ob die neue Biogas-Regelung Auswirkungen mit sich bringt. Ölkessel wurde de facto kaum noch installiert, lediglich 1.400 Anlagen meldet hier der VÖK. Übrigens: Die Auftragsbücher der Installateur:innen sind bestens gefüllt, so zeigt sich Bundesinnungsmeister Manfred Denk vorsichtig optimistisch für das Jahr 2024. Auch die Lager bei Großhändlern wie Holter sind voll und man ist bereit für einen möglichen Ansturm.

Neubaurückgang als Zusatzhürde

Er kann nicht behaupten, dass die Welt mit dem neuen Fördersegen in Ordnung ist. „Wir haben einen massiven Rückgang im Neubau, davon sind wir stark betroffen“, sagt er. 2022 wurden im Neubau insgesamt rund 25.000 Wärmepumpen verbaut, 2023 sank die Zahl 2023 auf unter 15.000 Einheiten.
Um den Markt weiter zu beleben, wünscht sich Freimüller auch eine Förderung für jene Immobilieneigentümer:innen, die schon vor 20 oder 25 Jahre sich für ein erneuerbare Heizung entschieden haben. Mit 7.500 Euro würde ein Anreiz geschaffen diese alten Systeme zu erneuern, meint Freimüller.

Angst vor Wende der Politik

Demgegenüber steht die Befürchtung, dass es mit der großzügigen Förderung bald ganz vorbei sein könnte. „Ja, wir haben die Sorge, dass nach der Wahl alles anders ist“, betont Freimüller. Er führt laufend Gespräche mit Energiesprechern der Parteien. Mit Axel Kassegger, dem Energiesprecher der FPÖ, möchte Freimüller sich künftig nicht mehr austauschen. Der sei ihm einfach zu uneinsichtig, was den Klimawandel betrifft.

Auch Manfred Denk und Elisabeth Berger plädieren dafür, sich zügig zu entschließen wenn man ein neue Heizung installieren möchte. Zwar ist das Förderbudget bis 2025 angelegt, aber wenn es verbraucht ist rechnet man nicht mit einer Aufstockung – schon gar nicht mit Blick auf eine möglich neue Bundesregierung.