Geothermie-Konzepte für OÖ
Das Nefi-Forschungsprojekt Cascade entwickelt Konzepte für die geothermische Wärmeversorgung von zwei Gemeinden und zwei Industriebetrieben in Oberösterreich.
Im aktuellen Nefi-Projekt Cascade wird das geothermische Potenzial in Steyr, Gmunden und St. Martin im Mühlkreis in den Bereichen Industrie, Gewerbe und Wohnbau mit der innovativen Methode der stufenweisen Wärmenutzung in den kommenden zwei Jahren bis Ende 2025 untersucht.
Diese Technik ermöglicht es, die erzeugte Wärmeenergie nicht nur einmal zu verwenden, sondern in aufeinanderfolgenden Stufen oder „Kaskaden“ für verschiedene Zwecke, von der Wärme für die Industrie bis hin zur Gebäudeheizung, mit abnehmender Temperatur einzusetzen. Dadurch ist eine bessere Gesamtnutzung der Wärme möglich und senkt gleichzeitig den Energieverbrauch.
Edith Haslinger, Projektleiterin für Cascade am AIT Austrian Institute of Technology: „Das Projekt zeigt erstmals anhand von drei konkreten Anwendungsfällen in Oberösterreich das hohe Potenzial für eine lokale, dekarbonisierte Wärmeversorgung mit Geothermie auf. Mit der kaskadischen Wärmenutzung wird das volle Potenzial von geothermischen Ressourcen ausgeschöpft: von der Versorgung von Industriebetrieben mit Hochtemperaturwärme aus der tiefen Geothermie bis hin zur Weiterverwendung der Restwärme in Niedertemperatur-Wärme-/Kältenetzen für Wohnen und Gewerbe.“
Geothermie in der Gmundner Molkerei
In der Gmundner Molkerei entsteht für den Einsatz von Geothermie eine Win-Win-Situation für den Produktionsprozess als auch für die Wärmeversorgung der Stadt. Im Projekt wird der Einsatz von Geothermie für die Versorgung der Produktionsanlagen genutzt und kaskadisch nach Versorgung der Molkerei in das Gmundner Wärmenetz integriert.
Geothermie für das Wärmenetz von Steyr
In Steyr liegt der Projektfokus auf die Integration von Geothermie in das Wärmenetz, wobei die spezielle Herausforderung in der Versorgung des wertvollen historischen Gebäudebestandes besteht.
Bierbrauen mit Erdwärme in St. Martin
Brauereien gehören zu den energieintensiven Zweigen der Lebensmittelbranche, die einen hohen Anteil an fossiler Energie nutzen. In der Brauerei Hofstetten in St. Martin im Mühlkreis stehen die Umstellung des energieintensiven Brauprozesses auf die Nutzung von Geothermie und weitere Energieeffizienzmaßnahmen im Fokus des Forschungsprojekts.