Betriebsstart für Wasserstoff-Pilotanlage

Im Rahmen zweier Forschungsprojekte und unter der federführenden Beteiligung der Forschung Burgenland wird eine bestehende Power2heat-Anlage nun um eine Wasserstoff-Pilotanlage erweitert.

Die Pilotanlage soll erneuerbaren Strom auch in Wasserstoff umwandeln und die dabei entstehende Abwärme in die Power2heat-Anlage einbringen. Die Anlage wird in den nächsten Tagen in Betrieb genommen. Gemeinsam mit Bernd Vogl, dem Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, Forschungs-Landesrat Leonhard Schneemann, Klaus Maras, Geschäftsführer der BE Energy GmbH und Green Energy Lab-Vereinsvorstand Mathias Schaffer stellte Marcus Keding, Geschäftsführer der Forschung Burgenland, die neue Anlage und das Projekt dazu vor.

Für Klaus Maras stellt die Wasserstoffpilotanlage ein wichtiges Puzzleteil zur Erweiterung des Energieknotens Neusiedl am See dar: „Durch die intelligente Verknüpfung von Windstrom, Fernwärme und Wasserstoff schafft die Sektorkopplungsanlage eine vielseitige und zukunftsfähige Energieinfrastruktur, die einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Burgenlands leistet. Im Burgenland in hohem Ausmaß vorhandenen erneuerbaren Strom in andere Energiesektoren zu bringen ist ein strategisches Ziel unseres Unternehmens“, so Maras. Mit der vorhandenen Anlage könne man für die Umsetzung dieser Strategie wertvolle Erkenntnisse gewinnen.

Energieknoten erforschen

Bei der Wasserstoffanlage handelt es sich um eine Anlage im Pilotmaßstab, die Wasserstoffproduktion beträgt 1,8 Nm³/h (Normkubikmeter pro Stunde). „Dabei fällt Abwärme mit einer Temperatur von 45°C an, die als Wärmequelle für die Wärmepumpenanlage genutzt werden kann. Der Wasserstoff wird in Gasflaschen – sogenannten Flaschenbündeln – zwischengespeichert. Von dort kann er in windstillen Zeiten mittels der Brennstoffzelle wieder rückverstromt werden“, erklärt Keding. Zudem werde die Anlage – obwohl nur im Pilotmaßstab – voll in die Steuerung des Energieknotens eingebunden: „So wird garantiert, dass wir das Zusammenspiel und die Optimierung im Energieknoten erforschen und für größere Wasserstoffanlagen erproben können“.

Zwei Projekte, an der die Forschung Burgenland federführend beteiligt ist, docken hier an: Das Smart City Projekt „Hybrid DH Demo“ wurde in Zusammenarbeit mit der Initiative „Green Energy Lab“ abgewickelt und hat mit der bereits mehrfach ausgezeichneten Umsetzung „power2heat“ die Stadt Neusiedl zu einem Best-Practice-Beispiel für ressourcenschonendes und nachhaltiges Energiemanagement gemacht. Die Projektleitung hatte die 4ward Energy Research inne.

Das EFRE-Projekt „Sector Coupling for Renewables” ist ein Infrastrukturprojekt und unterstützt die Anschaffung der Wasserstoffpilotanlage.