2022: Starke Zunahme der Insolvenzen
Laut AKV haben in Österreich die gesamten Firmeninsolvenzen gegenüber dem Jahr 2021 um 64,63 Prozent zugenommen. Bau an der Spitze bei den Eröffnungen.
Die Branche mit den zahlenmäßig meisten Insolvenzeröffnungen war die Baubranche (585), gefolgt vom Handel (480) und der Gastronomie (372). Die 2.900 Insolvenzeröffnungen liegen laut AKV nur mehr knapp unter dem Wert vor der Pandemie im Jahr 2019, in welchem über das Vermögen von 3.044 Unternehmen ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde.
In den letzten drei Jahren haben sich laut dem Kreditorenverband ein Insolvenzrückstau von mehr als 2.000 Firmeninsolvenzen aufgestaut. Dieser Corona-Nachholeffekt werde derzeit verstärkt von der inflationären Entwicklung, den gestiegenen Energie- und Produktionskosten, vermeintlichen Produktionsstopps aufgrund von Lieferengpässen und Personalnot sowie einem vorhersehbaren Konsumrückgang durch sinkende Kaufkraft der Konsumenten und Kunden durch Teuerungen und Inflation.
Die neuen Kreditrichtlinien und eine damit verbundene „Kreditklemme“ werden laut Einschätzung des AKV auch am Immobilien- und Finanzdienstleistungssektor Insolvenzen auslösen. So verzeichnen Bauträger nicht nur rückläufige Verkäufe, sondern vereinbarte Pauschalpreise verhindern oft die Weitergabe der gestiegenen Preise und eine Weiterfinanzierung begonnener Projekte. Daher rechnet der AKV für 2023 mit einem weiteren Anstieg der Firmeninsolvenzen und einer Überschreitung des Vorkrisenniveaus 2019.