Wien fördert Wärmenetze
Die Stadt Wien fördert künftig gebäudeübergreifende Wärmelösungen. In der ersten Pilotphase stehen 1,6 Millionen zur Verfügung.
Im heutigen Wiener Gemeinderat wird ein weiterer Schritt in Richtung Energiewende gesetzt: Auf der Tagesordnung steht eine neue Förderrichtlinie für erneuerbare Wärmenetze. Dabei werden klimafreundliche Wärmelösungen für bis zu drei Gebäude, die sich zu einem Wärmenetz zusammenschließen, gefördert. „Für die Energiewende und die Unabhängigkeit von Gas zählt jeder einzelne Schritt, jedes einzelne Gebäude. Daher schaffen wir mit einer neuen Förderung eine Möglichkeit für benachbarte Gebäude, auf klimafreundliche Wärmeversorgung umzusteigen“, sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
Mit der Förderung sollen Anreize für innovative Projekte gesetzt werden, die den Ausstieg aus Gas insbesondere in Bestandsgebäuden vorzeigen. In den letzten Jahren wurden bereits mehrere Pionierprojekte auf den Weg gebracht. Eines davon – der Smart Block Geblergasse – wurde auch mit dem Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. „Das Projekt in der Geblergasse zeigt, dass es möglich ist, mehrere Gebäude mit erneuerbarer Wärme zu versorgen. Genau darauf zielt die heute beschlossene Förderung ab“, so Czernohorszky
Fokus Erdwärme
Die Förderrichtlinie wurde von der städtischen Energieplanungsabteilung ausgearbeitet. Abteilungsleiter Bernd Vogl sagt dazu: „Die große Herausforderung bei der Umstellung auf klimafreundliche Wärme ist die Verfügbarkeit der Wärmequellen. Mit den Wärmepumpen in Kombination mit Wärmenetzen können wir gemeinsam Wärme nutzen, die im Gegensatz zu Erdgas in Wien verfügbar ist. Im Winter wird dem Boden Wärme entzogen, die im Sommer wieder eingespeichert wird, indem zum Beispiel die Gebäude temperiert werden. Die Wärmepumpen können mit Strom aus erneuerbarer Energie aus der Region betrieben werden.“ Während der Anschluss an die Fernwärme aufgrund der Komplexität des Netzausbaus nie überall möglich sein wird, steht Erdwärme nahezu in ganz Wien zur Verfügung. Als wichtigen Aspekt führt Vogl auch die Kombinationsmöglichkeit mit neuen Gebäuden an: „Damit wir die Synergien bestmöglich nutzen, kann die Wärmeversorgung von neu errichteten Gebäuden mit Bestandsbauten im Rahmen der Förderung kombiniert werden.“
Details zur Förderung
Die Wiener Förderung von Wärmenetzen unterstützt u.a. die Errichtung des Netzes, die Errichtung der Erdsonden, die Anschaffung von Wärmepumpen ebenso wie die Planung und die vorbereitenden Arbeiten, die für die erfolgreiche Umsetzung notwendig sind. Insgesamt stehen in der Pilotphase für das Förderprogramm 1,6 Mio. Euro zur Unterstützung von höchst innovativen Projekten zur Verfügung.