Porr macht wieder Gewinn

Österreichs Bau-Primus Porr machte 2021 fast 148 Millionen Euro Gewinn. Der Wehrmutstropfen. Gut 62 Millionen davon gehen für die Kartellstrafe ins Bundesbudget.

Die Porr hat 2021 ein sehr gutes Baujahr hingelegt. Das coronabedingte Tief von 2020 ist überwunden: Der Konzernumsatz lag bei hohen EUR 5.170 Mio. Euro (+11,1 %). Das EBT 2021 beläuft sich auf satte 85,4 Mio., ein Wert, der an das Vorkrisenniveau anschließt. In diesem Ergebnis sind die Rückstellungen im Zusammenhang mit der Geldbuße der Bundeswettbewerbsbehörde in der Höhe von 62,3 Millionen Euro bereits berücksichtigt. Die Strafe ist bezahlt, das Verfahren somit beendet.
„Das Marktumfeld war 2021 für die Baubranche kein einfaches, unter anderem war es geprägt durch Lieferengpässe und Kostensteigerungen. Unter diesen herausfordernden Umständen hat sich die Porr dank ihrer starken Marktposition sehr gut behaupten können“, betont CEO Karl-Heinz Strauss. „Wir haben geliefert: mit der selektiven Annahme von Aufträgen und der Erhöhung der operativen Effizienz haben wir für ausgezeichnete Ergebnisse gesorgt.“

Volle Auftragsbücher

Auch beim Auftragsbestand legte Österreichs Platzhirsch zu: Er wuchs um 9,9 % auf EUR 7.764 Mio., am stärksten in den Segmenten AT / CH (+18,9 %) sowie CEE (+18,8 %). Der Zuwachs liegt an der Akquisition mehrerer Großprojekte: Unter anderem erhielt die PORR nach dem Baulos 1 nun auch die Beauftragung für das Baulos 4 der Autobahn Sibiu – Pitești in Rumänien. Im Rahmen der Bietergemeinschaft ARGE U2 ist die Porr außerdem am Streckenausbau des Wiener U-Bahnnetzes beteiligt. Der Auftragseingang stieg insgesamt um 8,6 % auf rekordträchtige EUR 6.414 Mio.
Dass von diesem hohen Auftragsniveau krisenbedingt heuer viel wegbrechen wird, glaubt der Porr-Chef nicht. Im Folgejahr 2023 werden die hohen Baupreise aber im Wohnbau dafür sorgen, dass Projekte zurückgestellt werden. „Die Preise werden wieder sinken, aber nicht auf das Niveau vor Corona“, so Strauss. Im Bereich der Infrastruktur macht er sich weniger Sorgen, dass Projekte fallen.
Was die gestiegenen Materialpreise betrifft, beklagt Strauss, dass viele Produzenten auf vollen Lägern sitzen und trotzdem Engpässe simuliert werden.