Ansturm auf PV-Anlagen
Steigende Energiepreise: Anschluss von dezentralen PV-Anlagen immer gefragter und stellt Netzbetreiber vor Herausforderungen.
„Bei einzelnen Unternehmen wird sich die Zahl der Anträge im Vergleich zum Vorjahr mindestens vervierfachen. In der Steiermark wurden im Vorjahr nahezu 7.000 Anträge gestellt, in Oberösterreich waren es rund 9.000“, erklären Franz Strempfl und Manfred Hofer, Spartensprecher Netze bei Oesterreichs Energie. Zuwächse in ähnlicher Größenordnung werden auch aus anderen Bundesländern gemeldet.
Die hohe Nachfrage stellt die Netzbetreiber aber auch vor große Herausforderungen. Jede angefragte Anlage wird – abhängig von ihrer Größe und der benötigten Netzkapazität am Anschlusspunkt – einer automatisierten oder einer individuellen Anschlussprüfung unterzogen. „Einerseits begrüßen wir natürlich das enorme öffentliche Interesse, andererseits müssen wir aber auch die Versorgungssicherheit im Auge behalten. Derzeit sind unsere Netze in vielen Bereichen noch nicht auf ein explosionsartiges Wachstum auf den unteren Netzebenen ausgelegt. Es ist daher wichtig, dass wir diese neuen Anlagen geordnet ans Netz bringen und gleichzeitig unsere Netze dort ausbauen wo es erforderlich ist“, sagt Strempfl.
Warten auf Komponenten
Trotz der hohen Anzahl an Anfragen sind die österreichischen Netzbetreiber bestrebt eine schnellstmögliche Abwicklung der Anträge zu gewährleisten, es kann aber laut Hofer auch zu Engpässen kommen. Diese Entwicklungen setzen auch Elektroinstallateure und Fachfirmen unter Druck, die sich um die Installation der neuen PV-Anlagen kümmern: Ihnen fehlt einerseits das Fachpersonal um die Fülle an Aufträgen annehmen und umsetzen zu können, andererseits mangelt es aufgrund von Engpässen und unterbrochenen Lieferketten an notwendigen Anlagenkomponenten wie Solarpaneelen, Wechselrichtern oder Montageschienen.