Licht von der Rolle

Beim Saalfeldener LED-Spezialanbieter Bilton tut sich derzeit einiges: Großaufträge sind fix, Investoren wie Marcus Wild sind eingestiegen und ein Neubau steht an.

Einen europäischen Großkunden mit „einem Auftrag in der Höhe eines einstelligen Millionenbetrages“, dessen Namen Bilton-Gründer und -Geschäftsführer Patrick Müller noch nicht nennen mag, hat er sich bereits gesichert. Ein weiterer Großkunde mit einem ähnlichen Auftragsvolumen soll noch im November feststehen. „Das ist ein ganz entscheidender Schritt, weil jetzt die große europäische Lichtindustrie Interesse zeigt, unsere Produkte in ihren Produkten einzusetzen“, so Müller.

Prinzipiell gehe es um „Licht auf der Rolle, das heißt flexibles Licht“, erläutert Müller, „denn wir sind in Europa die Einzigen mit zwei, drei Mitbewerbern, die von der Endlosrolle im sogenannten Reel-to-Reel-Verfahren produzieren.“ Jetzt gehe es darum, möglichst rasch große Volumina aufzubauen, einerseits um Skaleneffekte zu erzielen und andererseits, um für allfällige Mitbewerber die Investitionslatte möglichst hoch zu legen.

Hatte der Umsatz im Vorjahr rund elf Millionen Euro betragen, so soll er heuer um ca. zehn Prozent wachsen und 2019 „13 Millionen Euro plus“ erreichen. Wofür Bilton auch bauen lässt: Auf einem rund 4.000 m² großen Grundstück im neuen Gewerbegebiet in Pfaffing in Saalfelden wird der Projektentwickler Wolfgang Grießner mit seiner WG Immobilien GmbH & Co KG für Bilton ein Produktions- und Bürogebäude mit rund 2.000 m² errichten. „Geplant ist heuer noch die Einreichung, derzeit gibt es aber noch formelle Probleme, weil es sich um einen Baurechtsgrund handelt.“

Sobald der Schnee es zulasse, also im März oder April, solle mit dem Bau begonnen werden, was sich mit der Absicht spießen könnte, „im Dezember, spätestens im Jänner auf Dreischicht-Betrieb umzustellen. Denn wir brauchen eine perfekte Umgebung für die Zertifizierung“, räumt Müller ein.

Seit einiger Zeit hat Bilton „einige Investoren“ im Boot. Aus dem Leuchten-Umfeld von Osram, aus dem Immobilien-Bereich und aus dem Lebensmittelhandel. „Ich selbst bin mit sieben Prozent nur mehr Kleinsteigentümer“, erläutert der Bilton-Gründer und Geschäftsführer, der vor zweieinhalb Jahren noch Alleineigentümer war. In der Tat weist Creditreform eine Bilton-Beteiligung für eine SMW Beteiligungsgesellschaft mbH aus, deren Geschäftsführer Marcus Wild ist, besser bekannt als SES-Geschäftsführer und damit Spar-Grande.