Die Konkurswelle ist da
Im Jahr 2021 kam es in Österreich insgesamt zu 1.747 Unternehmenskonkursen so eine Studie. Und: Fast 70 Prozent der Insolvenzen gehen auf Gläubigeranträge zurück.
Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Zunahme um fünf Prozent. Somit war die Anzahl der Konkurse von protokollierten Unternehmen immer noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Dies liegt daran, dass die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen zu einer künstlichen Verringerung der Insolvenzen führten.
Doch die Konkursfälle nahmen gemäß der Analyse von Dun & Bradstreet von Quartal zu Quartal massiv zu. Im ersten Quartal 2021 kam es nur zu 325 Konkursen. Im zweiten Quartal waren es 369 Konkurse (plus zehn Prozent) Im dritten Quartal gab es bereits 441 Konkurse (plus 23 Prozent) und im vierten Quartal ganze 622 Konkurse (plus 41 Prozent). Dies lässt nichts Gutes erahnen, wie Macario Juan, Managing Director von Dun & Bradstreet Austria, ausführt: „Wenn die Entwicklung wie bisher weiter geht, werden wir 2022 einen historischen Höchstwert der Konkurse in Österreich erleben.“
Fast 70 Prozent Gläubigeranträge
Auf ein besonderes Phänomen weist die Kreditversicherungsmaklergesellschaft A.C.I.C. hin: „Während sich früher Eigen- und Gläubigeranträge noch weitgehend die Waage gehalten haben, gehen heute bereits fast 70 Prozent aller Insolvenzanträge auf die Gläubiger zurück“, erklärt Peter Androsch, Geschäftsführender Gesellschafter A.C.I.C. Sein Tipp: „Wir raten den Unternehmen schon seit längerem zu einem straffen Forderungsmanagement in Kombination mit weiteren Präventivmaßnahmen“, so der Experte weiter. Denn die Hoffnung auf ein späteres Sanierungsverfahren sei in rund 95 Prozent der Fälle vergebens.