2-Stock-Nachverdichtung

In Salzburg-Taxham nutzt die Genossenschaft „die salzburg“ die thermische Sanierung eines Wohnbaus aus den 60er-Jahren zur Aufstockung, wodurch rund 22 Wohnungen dazukommen.

Der Genossenschaftsbau in der Josef-Ressel-Straße in Salzburg-Taxham stammt aus dem Jahr 1966 und ist dementsprechend in die Jahre gekommen. Was nun aber ansteht, nennt die Genossenschaft „salzburg“ ein „Musterbeispiel in Sachen Nachverdichtung“ und umfasst die thermische Sanierung, die Ausstattung mit Liften, die Vergrößerung der bestehenden Balkone, den Bau einer Tiefgarage mit 27 Abstellplätzen, die Schaffung von Fahrrad-Abstellräumen – und die Aufstockung um zwei Geschoße samt Photovoltaik-Anlage.

Auf die derzeit vier Geschoße mit 56 Wohnungen werden zwei Etagen mit 22 geförderten, barrierefreien Wohnungen aufgesetzt, die alle über Loggien verfügen werden, sodass der Wohnungsbestand um knapp 40 Prozent auf 78 Wohneinheiten ansteigt. Die Planung dafür liegt beim Salzburger Architekturbüro pol Architektur ZT GmbH der Architekten Wolfgang Nemetz und Thomas Papai.

Wie „die salzburg“ in einer bezahlten Baureportage berichtete, „setzt man beim zweistöckigen Aufbau auf eine markante Holz-Alu-Leichtbauweise“, die, wie Building Times erfuhr, aus einer Holz-Riegel-Konstruktion mit Brettsperrholzplatten und einer Aluminium-Fassade bestehen wird. Die bestehenden Wände seien stark genug und die Versorgungsleitungen würden einfach hochgezogen.

Als Building Times Näheres wissen wollte, musste Architekt Wolfgang Nemetz abwinken. Nach Rücksprache mit der Genossenschaft bedauerte er, dass auf Wunsch des Bauherrn jetzt nichts kommuniziert werde. „Wir wollen jetzt einmal ein halbes Jahr bauen und dann erst publizieren“. Weshalb dann das Vorhaben Anfang September angekündigt wurde, bleibt Genossenschafts-Latein.

Die Bauzeit ist mit 22 Monaten angesetzt, ein Spatenstich – für die Aufstockung? – hat bereits stattgefunden. Ausgeführt werden die Arbeiten vom Generalunternehmer Hillebrand Bau & Service GmbH in Wals und Holzbau/Zimmerei kommen von der Appesbacher Zimmerei Holzbau GmbH in Abersee.

Im Land Salzburg gibt es derzeit zehn gemeinnützige Bauvereinigungen, die 43.510 Wohnungen verwalten. Im Durchschnitt werden 880 Wohnungen pro Jahr neu errichtet, was nach GBV-Angaben rund ein Viertel der Salzburger Wohnbauleistung entspricht. Die Neubau-Investitionen werden mit 182 Millionen Euro beziffert, die Sanierungen machen 84 Millionen Euro aus.

Derzeit sind die Neubau-Vorhaben der Genossenschaften praktisch zum Erliegen gekommen, weil sie, wie sie beklagen, keine Angebote bekommen, zumindest nicht solche, die sich im Rahmen der Wohnbau-Förderung finanzieren lassen.