Stille Verbinder
Die großen heimischen Elektrotechnikfirmen punkten mit unterschiedlichen Sparten und Schwerpunkten. PV und HKL gehören oft zum Portfolio. Manche treibt das Fernweh bis in die Wüste, andere verkaufen nebenbei ganz lokal Föns und Kaffeemaschinen.
Die Bedeutung der elektrischen Energie in Gebäuden nimmt zu. Licht, Sicherheitstechnik, Türen, Aufzüge, Lüftung, Klima und natürlich die allgegenwärtige Datenverarbeitung brauchen Strom. Auch für die Raumwärme kommen mit Wärmepumpen immer mehr Systeme zum Einsatz, die den Verbrauch von Strom steigern. Und da und dort gewinnt auch die Elektromobilität Terrain gegenüber Diesel und Benzin. Zugleich werden immer mehr Photovoltaikanlagen zur Energiegewinnung auf Bauwerken errichtet. Und natürlich braucht es auch für Straßentunnel und Bahntrassen elektrische Anlagen, die installiert und serviciert werden müssen. Für nahezu jede der genannten Anwendungen gibt es Spezialisten. Und es gibt die Generalisten, die mit ihrer Unternehmensgröße nahezu alle Stromnischen bedienen.
Ein typischer Vertreter dieser Gattung ist die Firma Klenk & Meder mit Hauptsitz in St. Pölten. Das Unternehmen beschäftigt 700 Mitarbeiter, die Leistungspalette reicht von der Elektroinstallation über Sicherheitstechnik und Mess-, Regel- und Steuertechnik bis hin zur Photovoltaik. Dazu kommen noch Netzwerktechnik, der Leitungsbau und ein eigener Materialhandel. Im Geschäftsjahr 2018/19 wurde damit ein Umsatz von 100,5 Millionen Euro erzielt.
Vom Umsatz her liegt die LSG Group im Jahr 2019 mit 299 Millionen Euro fast beim Dreifachen – und das mit nur 296 Mitarbeitern. Das lässt darauf schließen, dass die LSG – zumindest im Ausland – viel mit Subunternehmern erledigt. Das Portfolio reicht von der Elektrotechnik, über Heizung, Klima, Lüftung bis hin zur Wasserver- und -entsorgung sowie erneuerbaren Energien. Geografisch ist die LSG um Karl Göth ein Sonderfall. Sie agiert neben Österreich in einigen Ländern Süd- und Südosteuropas.
Gar nicht gewöhnlich ist auch die seit Jahren kräftig wachsende PKE, die neuerdings auch die Liebe zu Heizung, Klima und Lüftung entdeckt hat. Exakt 1.349 Mitarbeiter hat die Gruppe derzeit auf ihrer Lohnliste. Die 1979 gegründete Firma unterhält Töchter und Niederlassungen in elf Ländern, darunter sind Doha, Baku und Abu Dhabi. Ein Geheimnis des Erfolgs ist, dass PKE Kunden selbstgestrickte Lösungen mit unterschiedlichen Technologien offeriert. Zuletzt hat sich der PKE-Mehrheitseigentümer Ronald Düller eine feine, kleine Videoschmiede in Deutschland gekauft.
Stets vom Fernweh geplagt ist auch die Firma Klampfer aus Linz. Niederlassungen der 226-Mitarbeiter-Firma, die zuletzt einen Umsatz von 68 Millionen Euro erzielt hat, befinden sich in Rumänien, Russland, Moldawien, Deutschland und den Vereinigten Emiraten.
Nahezu die doppelte Mannschaftsgröße hat wiederum Fiegl und Spielberger mit seinen 419 Mitarbeitern. Der Umsatz betrug im Vorjahr 72 Millionen Euro. Das Unternehmen mit Zentrale in Innsbruck „liefert“ Elektroinstallationen und auch verwandte Dinge, wie Skigebietslösungen und Hotel-Keycardsysteme, ebenso wie Audio und Videolösungen. Auch PV und E-Mobilität stehen bei F&S auf dem Menü. Neben Standorten in Graz und Wien ist die Firma in München und in Appenzell mit Outlets vertreten. Weiters sind im Building Times-Ranking drei, vom Umsatz her betrachtet, fast gleiche Firmen vertreten. Elektro & Electronic Landsteiner und die Gottwald Gmbh erzielten zuletzt jeweils 33 Millionen Euro, die Schmied & Fellmann GmbH setzte 32 Millionen Euro um. Peter Gottwald, Geschäftsführer von Gottwald hat ein nettes Nebenbei-Hobby, er betreibt in Melk eine Vinothek samt Online-Shop.