Heizwerke auf Sparflamme
Die Biomasse-Heizwerke in den Tourismusregionen haben ihre Leistung wegen geschlossener Hotels drastisch reduziert. Die Holzabnahme ist ins Stocken geraten.
“Wenn ein Drittel von der normalen Arbeitsleistung geht, bin ich schon zufrieden“, sagt der Betreiber mehrerer Holz-Heizwerke und Nahwärme-Netze im Gespräch mit Building Times. Kurzum, das Corona-Virus hat auch seine Welt auf den Kopf gestellt: „Leider hatte ich in den letzten zwei Wochen mit extrem vielen Tourismusbetrieben und Thermen unzählige Gespräche bezüglich Zahlungsaussetzungen, bzw. -Verminderungen, etc.“. Was einleuchtend ist, dürfen diese doch keine Gäste aufnehmen, sind geschlossen und ihre Beheizung wurde auf das absolut notwendige Minimum heruntergefahren.
Holzeinkauf komplett gestoppt
Die drastische Reduktion der Heizleistung hat natürlich auch gravierende Auswirkungen auf die Betriebsorganisation des Wärmelieferanten: „Wer kann, arbeitet im Home-Office. Unsere Vor-Ort-Teams haben wir aufgesplittet und die Außendienstler dürfen gar nicht mehr in die Firma kommen. Die fahren gleich von zu Hause aus mit dem Firmenauto los“. Da die Wärmeproduktion stark heruntergefahren musste, „haben wir den Einkauf komplett gestoppt“, sagt der in der Branche sehr bekannte Vorreiter innovativer Lösungen, der namentlich nicht genannt werden möchte. Daraufhin hätten sich die Waldbauern beschwert, denen er erklären musste, dass er mangels Bedarfes momentan kein weiteres Holz mehr abnehmen könne. Sein Rat an seine bäuerlichen Holzlieferanten: „Lasst das Holz im Wald“. Was eine Reihe weiterer Probleme, Stichwort Käfer, mit sich bringen dürfte. Es sei denn der natürliche Feind der Heizwerke, die Papierindustrie, wandelt die Biomasse in Klopapier um – da gibt es bekanntlich eine große Nachfrage.
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!