Branche fordert gesetzlichen Pelletvorrat

Gegen Preisturbulenzen und für Versorgungssicherheit: Der Branchenverband ProPellets hat einen Gesetzesvorschlag für eine verpflichtende Bevorratung an das Klimaschutzministerium übermittelt.

Die Preisexplosion und hohe Nachfrage für Pellets im vergangenen Sommer ist vielen noch deutlich in Erinnerung. Um nicht wieder in so eine Situation zu kommen, fordert der Branchenverband ProPellets jetzt eine gesetzliche Bevorratungspflicht für Pellets – angelehnt an die bereits vorhandene strategische Ölreserve. Christian Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria: „Wir haben dem Klimaschutzministerium einen legistischen Vorschlag unterbreitet“.

Händler:innen und Produzent:innen von Pellets sollen demnach verpflichtet werden, in Summe zehn Prozent der im Vorjahr verkauften Ware zu bevorraten. Fünf Prozent davon können ab einem bestimmten Zeitpunkt, nämlich dem 15. Dezember, verkauft werden. Die weiteren fünf Prozent nur auf Verordnung des für Energie zuständigen Ministeriums. Die Lagerbestände sollen bis 1. Dezember 2024 aufgebaut sein, die Hälfte davon bereits bis 1. Dezember 2023. Die Kosten für die Bevorratung sollen nicht vom Staat übernommen werden – Rakos rechnet mit einer preislichen Auswirkung von ein bis zwei Prozent Steigerung durch die vorgeschlagene verpflichtende Vorratshaltung. Eine freiwillige Bevorratung der Branche sieht der Geschäftsführer als nicht realistisch an – aufgrund des starken Wettbewerbs zwischen den rund 40 Produzent:innen und 60 bis 70 Händler:innen.

Ermittlungen laufen

Übrigens: Die Ermittlungen der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) aufgrund von möglichen Preisabsprachen und künstlicher Verknappung der Waren sind noch nicht abgeschlossen. Auf Nachfrage sieht Christian Rakos diese jedoch als unbegründet an. „Die hohe Streuung unter den damaligen Preisen widerspricht den Vorwürfen“, so Rakos. „Es wurde auch enorm viel ausgeliefert, jedoch haben viele Kunden früher und mehr bestellt was zu der Schieflage am Markt beigetragen hat“.

Hohe Nachfrage

Pelletheizungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit: Im Jahr 2021 wurden mit 12.000 Anlagen um 50 Prozent mehr Pelletheizungen installiert als im Jahr davor. Noch stürmischer wuchs der Markt 2022. Schätzungen zufolge wurden über 22.000 neue Pelletheizungen installiert.

In Österreich wurden 2021 in 40 Werken rund 1,6 Millionen Tonnen Pellets produziert. Rund 1,2 Millionen Tonnen wurden im Inland verbraucht und rund 800.000 Tonnen vorwiegend nach Italien exportiert. Rund 400.000 Tonnen wurden aus Deutschland, Tschechien und Rumänien importiert. In den nächsten 3 Jahren werden in Österreich elf neue Pelletierwerke dazu kommen, von denen die meisten bereits im Bau sind oder eben begonnen haben zu produzieren.