Allianzverträge als Win-Win
Diskussionsrunde: Risikominimierung, Kosteneffizienz und das Einhalten von definierten Terminen im Bauprozess – dies sind die Hauptgründe, warum Planungsbüros und Bauausführende auf Allianzverträge setzen.
Dabei steht die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den an Gebäude- und Infrastrukturprojekten beteiligten Unternehmen und Gewerken und die Erreichung gemeinsamer Ziele im Vordergrund. „Wir als VZI würden uns freuen, wenn es zu einer breiteren Anwendung von Allianzverträgen kommt. Sie tragen zu mehr Fairness, höherer Zufriedenheit und Wirtschaftlichkeit aller Beteiligten bei,“ betont Wolfgang Kradischnig, Präsidiumsmitglied des Verband der Ziviltechniker- und Ingenieurbüros (VZI).
Um Allianzverträge nachhaltig in der Bauwirtschaft zu etablieren und zu einer Selbstverständlichkeit zu machen, bedarf es laut Wolfgang Kradischnig eines „Codes of Culture“, der Fairness für alle bedeutet: „Wir brauchen ein ausgewogenes Vertragsgerüst zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, das auf Vertrauen basiert. Um Vertrauen zu fördern, brauchen wir gegenseitige Wertschätzung und Transparenz. Indem wir Risiken teilen, erkennen wir, dass wir alle in einem Boot sitzen.“
Arbeit an Etablierung
Für Stephan Heid von Heid & Partner Rechtsanwälte sind Allianzverträge ein „Generationenthema“. Sie markierten den Unterschied zwischen der heutigen Arbeitswelt und der Zeit vor 2020. „Die konfrontative Kultur vor 2020 bei Bauprojekten ist für neue Führungskräfte undenkbar. Heute gilt das Ziel eines Win-Win, Win-Lose war gestern und ist völlig überholt,“ betonte Heid im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltung. Der VZI betont die zentrale Rolle und Wichtigkeit von Allianzverträgen für die Zukunft und fördert die breite Anwendung dieser in der Branche. Mittels Veranstaltungen sowie zukünftigen Initiativen in der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten will der VZI 2023 zur Umsetzung und Etablierung von Allianzverträgen in Österreich beitragen.